PKV braucht ab 2013 mehr Eigenkapital

KÖLN (hf). Die privaten Krankenversicherer benötigen deutlich mehr Kapital wenn Solvency II ab 2013 eingeführt wird. Solvency II ist die neue EU-Eigenkapitalrichtlinie für Versicherungsunternehmen. Das hat Carsten Zielke errechnet, Versicherungsanalyst bei der Société Générale.

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Bleiben die Regeln so, wie sie heute stehen, benötigen die Versicherer 5,8 Milliarden Euro frisches Geld. Das ist keine leichte Aufgabe, weil viele Krankenversicherer sich nicht einfach frisches Geld auf dem Kapitalmarkt holen können.

Der Experte erwartet, dass die Krankenversicherer kräftig wachsen werden, weil die dreijährige Wartezeit für besser verdienende Angestellte aufgehoben wurde. Weitere Ergebnisse der Analyse:

Die Krankenversicherer gaben 2009 zwischen 33,1 Prozent und 78,3 Prozent der Beitragseinnahmen für den Schadenaufwand aus, im Mittel waren es 61,3 Prozent. Im Jahr davor lag die Quote bei 60,6 Prozent. Sie umfasst Ausgaben für Ärzte, Kliniken, Arzneimittel sowie auch Schadenbearbeitungskosten der Versicherer.

Die Vertriebskosten der Branche steigen weiter. 2009 gaben die Unternehmen zwischen 1,8 Prozent und 35,9 Prozent der Beiträge für Abschlusskosten aus, vor allem für Provisionen. Im Mittel lag dieser Aufwand bei 10,6 Prozent, verglichen mit 11 Prozent im Jahr 2008.

Zielke sagte, dass mindestens vier Gesellschaften den vorgeschriebenen Rechnungszins von 3,5 Prozent für die Alterungsrückstellungen "nicht mehr oder gerade noch" schafften. In Zukunft werde das noch schwerer, weil die Zinsen bei Neuanlagen sinken.

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