Kommentar
Konsequentes Aussteigen
Das Verhalten der DKV ist nur konsequent. Vor einigen Wochen hat sich der Chef des Marktführers in der privaten Krankenversicherung Clemens Muth für staatliche Vorgaben gegen PKV-Billigtarife ausgesprochen. Jetzt hat das Unternehmen entschieden, aus diesem Versicherungssegment auszusteigen und ab Jahresende keine günstigen Einsteigertarife mehr zu verkaufen.
Die DKV hat erkannt, dass sich die Branche keinen Gefallen tut, wenn sie ihre vormals so prestigeträchtigen Policen quasi verramscht. Billige Policen mit einem Versicherungsschutz unter GKV-Niveau, aber mit hohen Provisionen belastet - das passt so gar nicht zu der hochwertigen Alternative zur Kassenmedizin, als die sich die PKV-Unternehmen gern präsentieren.
Und dem angeschlagenen Image der Branche hilft es auch nicht gerade, wenn zunehmend Kunden der Billigtarife im Bedarfsfall ohne den Versicherungsschutz dastehen, den sie eigentlich benötigen.
Nicht jedem in der Branche wird das Vorgehen der DKV gefallen, vor allem denen nicht, die - anders als die DKV - ihr Neugeschäft vor allem über Schmalspurtarife generieren. Doch auch diese Anbieter werden sich der Diskussion über das Leistungsversprechen der PKV stellen müssen.
Lesen Sie dazu auch den Bericht: DKV stoppt den Verkauf von billigen Einsteigertarifen