Roche: Sieben Prozent weniger

FRANKFURT/M (cw). Der von sechs auf 16 Prozent erhöhte GKV-Herstellerrabatt hat Roches deutschem Pharmageschäft in den ersten neun Monaten 2011 ordentlich zugesetzt. Der Umsatz mit Dritten ging um sieben Prozent zurück.

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Roche in Basel. Gegenüber auf der deutschen Seite drückt der Zwangsrabatt die Pharmaumsätze.

Roche in Basel. Gegenüber auf der deutschen Seite drückt der Zwangsrabatt die Pharmaumsätze.

© Roche

Wie Dr. Hagen Pfundner, Vorstand der Grenzacher Roche Pharma AG, anlässlich der traditionellen Roche-Herbstpressekonferenz in Frankfurt erläuterte, kostete der Zwangsrabatt das Unternehmen bis Ende September rund 140 Millionen Euro.

Etwa die Hälfte davon sei durch die wachsende Nachfrage nach Roche-Medikamenten kompensiert worden. Am Ende musste die Pharmasparte des schweizer Onkologie-Spezialisten im hiesigen Markt sieben Prozent Umsatz abgeben - auf 968 Millionen Euro.

Das Diagnostikageschäft konnte in der Berichtszeit um knapp drei Prozent auf 830 Millionen Euro zulegen.

Einsparungen und mehr Mitarbeiter

Einschließlich der konzerninternen Verkäufe erwirtschaftete die deutsche Roche mit insgesamt 3,7 Milliarden Euro knapp drei Prozent mehr.

Trotz Kosteneinsparungen in Grenzach, die sich auch auf die Beschäftigung auswirkten, waren Ende September 178 Mitarbeiter mehr für Roche Deutschland tätig als am Jahrersbeginn - insgesamt 13.914.

Einen Wachstumsschub erwartet Pfundner in den beiden kommenden Jahren, wenn wichtige neue Produkte die Zulassung und bereits eingeführte Produkte Indikationsweiterungen erhalten.

Roche hofft auf neuen Goldstandard

Zu den besonders innovativen Kandidaten in der Warteschlange gehörten der Antikörper Pertuzumab, die Krebsmittel Zelboraf® und Vismodegib sowie der Herceptin-Nachfolgter TDM1 (trastuzumab emtansine ).

Pertuzumab werde in Kombination mit Herceptin® (Trastuzumab) "zum neuen Goldstandard" gegen metastasierenden HER2-positiven Brustkrebs, ist sich Roche-Konzernchef Dr. Severin Schwan sicher.

Erste Phase-III-Daten würden voraussichtlich Ende November veröffentlicht. Eine weitere Verbesserung der Brustkrebstherapie erhoffe man sich von der Kombination Pertuzumab mit TDM1. Letzteres ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat aus Trastuzumab sowie einem Chemotherapeutikum.

"Durchbruch in der Hautkrebstherapie"

Zelboraf® (Vemurafenib) wurde kürzlich von der FDA und der schweizer Swissmedic gegen schwarzen Hautkrebs zugelassen. Mit Zelboraf® wurde in Phase III eine fast 70 prozentige Senkung der Sterberate erreicht.

Das Mittel bedeute einen Durchbruch in der Melanomtherapie "vergleichbar Herceptin in der Brustkrebstherapie", sagte Schwan in Frankfurt.

Für Vismodegib hat die Roche-Tochter Genentech kürzlich bei der FDA die erste Zulassung zur Behandlung fortgeschrittener Basalzellkarzinome beantragt.

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