Arzneien und Zahnärzte treiben PKV-Ausgaben

Die privaten Krankenversicherer haben Bilanz für 2010 gezogen: Die Kosten für die ambulante Arztbehandlung sind nur gering gestiegen - ganz im Gegensatz zur Zahnmedizin.

Veröffentlicht:
Verbandschef Leienbach: Will Einfluss auf die Qualität nehmen.

Verbandschef Leienbach: Will Einfluss auf die Qualität nehmen.

© David Ebener / dpa

KÖLN (iss). Die ambulante Arztbehandlung ist der Ausgabenbereich, der bei den privaten Krankenversicherern (PKV) in den vergangenen elf Jahren am geringsten zugelegt hat. Das zeigt der PKV-Zahlenbericht 2010/2011.

Danach haben die Unternehmen für die Arztbehandlung im Jahr 2010 insgesamt 38,9 Prozent mehr ausgegeben als 2000.

Zum Vergleich: Bei den Arznei- und Verbandmitteln betrug die Steigerung 60,1 Prozent, bei Zahnbehandlung und Zahnersatz 45,5 Prozent und bei der stationären Behandlung 39,9 Prozent.

Wachstum in der PKV stärker als in der GKV

Der PKV-Verband hat die Kostenentwicklung in der PKV mit der bei den gesetzlichen Kassen verglichen.

Dabei zeigt sich, dass die Ausgaben für die ambulante Arztbehandlung bei der PKV in diesem Zeitraum um 10,3 Prozentpunkte stärker zugelegt haben.

Deutlich größer war die Schere im Zahn-Sektor mit stolzen 44,9 Prozentpunkten. Bei Arzneien betrug die Differenz 7,0 Punkte, bei der Krankenhausversorgung 6,7 Punkte.

Weiterer Kostenanstieg erwartet

Im vergangenen Jahr gaben die im PKV-Verband zusammengeschlossenen 43 Unternehmen in der Krankenversicherung für Versicherungsleistungen inklusive Schadenregulierungsaufwendungen 21,9 Milliarden Euro aus, das war eine Steigerung um 3,7 Prozent.

Für das laufende Jahr erwartet Verbandsdirektor Dr. Volker Leienbach einen Kostenanstieg von 5,5 Prozent auf 23,1 Milliarden Euro.

Er bleibe damit deutlich über der allgemeinen Preissteigerung, schreibt Leienbach im Vorwort zum Zahlenbericht.

Einnahmen steigen stärker als die Ausgaben

"Die PKV setzt sich im Interesse ihrer Versicherten weiter für eine generelle Vertragskompetenz mit allen Leistungserbringern im Gesundheitswesen ein, um künftig stärker Einfluss auf die Qualität und die damit verbundenen Mengen und Preise von Gesundheitsleistungen zu nehmen", so Leienbach

Die Beitragseinnahmen wuchsen 2010 in der Krankenversicherung um 6,1 Prozent auf 31,2 Milliarden Euro und damit deutlich stärker als die Leistungsausgaben.

Ende des Jahres beliefen sich die Alterungsrückstellungen auf 135,5 Milliarden Euro in der Krankenversicherung (plus 8,4 Prozent) und 22,5 Milliarden Euro in der Pflegeversicherung (10,5 Prozent).

Ihr Newsletter zum Thema
Mehr zum Thema

Finanzmärkte

apoBank blickt optimistisch auf das Anlagejahr 2026

Das könnte Sie auch interessieren
Innovationsforum für privatärztliche Medizin

© Tag der privatmedizin

Tag der Privatmedizin 2025

Innovationsforum für privatärztliche Medizin

Kooperation | In Kooperation mit: Tag der Privatmedizin
Klaus Reinhardt, Präsident der Bundesärztekammer und Vizepräsident der Ärztekammer Westfalen-Lippe, hofft, dass das BMG mit der Prüfung des Kompromisses zur GOÄneu im Herbst durch ist (Archivbild).

© picture alliance / Jörg Carstensen | Joerg Carstensen

Novelle der Gebührenordnung für Ärzte

BÄK-Präsident Reinhardt: Die GOÄneu könnte 2027 kommen

Glasglobus und Stethoskop, eingebettet in grünes Laub, als Symbol für Umweltgesundheit und ökologisch-medizinisches Bewusstsein

© AspctStyle / Generiert mit KI / stock.adobe.com

Klimawandel und Gesundheitswesen

Klimaschutz und Gesundheit: Herausforderungen und Lösungen

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein MRT verbraucht viel Energie, auch die Datenspeicherung ist energieintensiv.

© Marijan Murat / dpa / picture alliance

Klimawandel und Gesundheitswesen

Forderungen nach Verhaltensänderungen und Verhältnisprävention

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

© Frankfurter Forum für gesellschafts- und gesundheitspolitische Grundsatzfragen e. V.

Das Frankfurter Forum stellt sich vor

Ein Dialogforum von Fachleuten aus Gesellschaft, Gesundheitspolitik und Wissenschaft

Kooperation | In Kooperation mit: Frankfurter Forum
Kommentare
Sonderberichte zum Thema
Wissenschaft in Medizin übertragen

© Regeneron

Forschung und Entwicklung

Wissenschaft in Medizin übertragen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Regeneron GmbH, München
Arzneiforschung: Von Innovationen profitieren nicht nur Patienten, sondern immer auch die Gesellschaft als Ganzes.

© HockleyMedia24 / peopleimages.com / stock.adobe.com

Nutzenbewertung

Arznei-Innovationen: Investition mit doppeltem Nutzen

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Verband der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa)
Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

© Springer Medizin Verlag

Unternehmen im Fokus

Patientenzentrierter Ansatz und europäische Produktion

Sonderbericht | Mit freundlicher Unterstützung von: Advanz Pharma GmbH, München
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Jetzt neu jeden Montag: Der Newsletter „Allgemeinmedizin“ mit praxisnahen Berichten, Tipps und relevanten Neuigkeiten aus dem Spektrum der internistischen und hausärztlichen Medizin.

Top-Thema: Erhalten Sie besonders wichtige und praxisrelevante Beiträge und News direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Metaanalyse

Subjektive Krankheitsbelastung bei Krebs prognostisch relevant

Risikofaktoren identifiziert

Für wen könnten Harnwegsinfekte gefährlich werden?

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Lesetipps
Übersichtsarbeit: Wie wirken Hochdosis-, rekombinante und mRNA-Vakzinen verglichen mit dem Standardimpfstoff?

© Sasa Visual / stock.adobe.com

Übersichtsarbeit zu Grippeimpfstoffen

Influenza-Vakzinen im Vergleich: Nutzen und Risiken

Eine junge Frau fasst sich an ihren schmerzenden Ellenbogen.

© Rabizo Anatolii / stock.adobe.com

Laterale Ellbogenschmerzen

Diese sechs Kriterien sprechen gegen einen „Tennisarm“

Serotoninkristalle, die ein Muster ergeben.

© Michael W. Davidson / Science Photo Library

Für wen passt was?

Therapie mit Antidepressiva: Auf die Nebenwirkungen kommt es an