Amgen

Optimistischer Start ins neue Geschäftsjahr

Amgens größter Umsatzbringer, das Antirheumatikum Etanercept, verliert den Patentschutz. Die Aussicht auf anhaltendes Wachstum scheint davon nicht tangiert.

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THOUSAND OAKS. Amgen hat ein starkes Geschäftsjahr hinter sich und eigenen Erwartungen zufolge ein noch besseres vor sich.

Anlässlich der Bekanntgabe der Geschäftszahlen 2015 am Donnerstag gab der Biotechkonzern auch eine Anhebung seiner Umsatz- und Gewinnprognose für 2016 bekannt.

Demnach sollen die Einnahmen zwischen 22 Milliarden und 22,5 Milliarden Dollar erreichen. Das entspräche einem Plus von wenigstens 1,4 Prozent, nachdem Amgen zunächst mit Stagnation oder doch deutlich weniger Zuwachs gerechnet hatte.

Der um Sondereffekte wie Akquisitionskosten, nicht-zahlungswirksame Abschreibungen oder Restrukturierungs-Aufwendungen bereinigte Gewinn pro Aktie soll dieses Jahr zwischen 10,60 und elf Dollar erreichen, was einem Zuwachs von wenigstens zwei Prozent entspräche.

Gegenüber den Veränderungsraten von 2015 muten diese Aussichten zwar eher bescheiden an - nicht jedoch angesichts möglicher Konkurrenz für den mit Abstand wichtigsten Umsatzbringer Enbrel® (Etanercept).

Der TNF-alfa-Hemmer wird in den USA von Amgen, außerhalb der USA von Pfizer vermarktet. In Europa ist der Markteintritt von Biosimilars nach der kürzlich erfolgten Zulassung des ersten Etanercept-Nachbaus durch die Arzneimittelagentur EMA absehbar.

In den USA hatte die Novartis-Tochter Sandoz Anfang Oktober einen Zulassungsantrag für ein eigenes Analogon eingereicht, der bislang aber noch nicht beschieden wurde.

Pipelinefortschritte

2015 konnte Amgen die Konzerneinnahmen um acht Prozent auf knapp 21,7 Milliarden Dollar (umgerechnet 19,9 Milliarden Euro) erhöhen. Der Zuwachs gründe sich ausschließlich auf bessere Produktverkäufe, heißt es.

Das Hauptprodukt Enbrel® steuerte mit rund 5,1 Milliarden Euro (+14 Prozent) ein Viertel zum Gesamtumsatz bei.

Der Betriebsgewinn verbesserte sich auch dank optimierter Kostenstruktur um 37 Prozent auf 8,5 Milliarden, der Jahresüberschuss um 35 Prozent auf 6,9 Milliarden Dollar.

Fortschritte meldet Amgen akuell sowohl für seine Original- als auch seine Biosimilar-Pipeline. Noch im Laufe dieses Jahres sollen weltweit Zulassungsanträge für einen Nachahmer des Roche-Blockbusters Bevacizumab (Avastin®) eingereicht werden.

Phase-III-Daten für ein Trastuzumab-Similar (Original: Herceptin®, ebenfalls Roche) will Amgen im 2. Halbjahr präsentieren. Dann sollen auch Phase-IIb-Daten für einen experimentellen Antikörper zur Migräne-Prophylaxe ("AMG 334") vorliegen, den Amgen zusammen mit Novartis entwickelt.

Zudem seien noch im 1. Quartal dieses Jahres zulassungsrelevante Daten für Romosozumab (in Kooperation mit UCB) zu erwarten, einen Antikörper zur Behandlung postmenopausaler Osteoporose. (cw)

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