Tauschgeschäft

Sanofi und Boehringer einigen sich auf Spartenwechsel

Bäumchen, wechsel dich: Boehringer Ingelheim und Sanofi tauschen ihre OTC- und Veterinär-Sparte. Was heißt das konkret?

Veröffentlicht:

INGELHEIM/PARIS. Sanofi und Boehringer Ingelheim haben planmäßig die Verträge zum Tausch ihrer Selbstmedikations- und Tiergesundheits-Sparten unterzeichnet. Wie beide Unternehmen am Montag mitteilten, wird die Genehmigung der Kartellbehörden bis Jahresende erwartet.

An den bereits bekannt gegebenen Konditionen des Deals hat sich nichts geändert: Boehringer übernimmt Sanofis Veterinär-Linie Merial, Sanofi erhält im Gegenzug Boehringers OTC-Einheit sowie eine Ausgleichszahlung über 4,7 Milliarden Euro. Lediglich im chinesischen Markt will Boehringer auch weiterhin als Anbieter rezeptfreier Arzneimittel präsent bleiben.

Sanofi erlöste 2015 mit rezeptfreien Consumer-Produkten 3,4 Milliarden Euro. Das OTC-Geschäft von Boehringer Ingelheim brachte 1,5 Milliarden Euro; es beinhaltet bekannte Marken wie unter anderem das Abführmittel Dulcolax®, den Krampflöser Buscopan® und das Hustenmittel Mucosolvan®.

Mit Produkten für Veterinäre setzte Boehringer Ingelheim nach eigenen Angaben 2015 rund 1,36 Milliarden Euro um. Sanofis Vet-Sparte Merial erwirtschaftete in der gleichen Zeit 2,5 Milliarden Euro. Zu Merials wichtigsten Umsatzbringern zählen unter anderem das Antiparasitikum Frontline®, das Entwurmungsmittel Ivomec® und etliche Tier-Impfstoffe.

Weiter heißt es, mit Sozialpartnern und Behörden sei vor Vertragsschluss eng zusammengearbeitet worden. Ob Standorte geschlossen werden, wurde nicht mitgeteilt. Lediglich, dass die Merial-Standorte in Lyon und Toulouse "wichtige Dreh- und Angelpunkte für den Boehringer Ingelheim- Bereich Tiergesundheit" bleiben und "die Dynamik der US-Standorte zu erhalten" beabsichtigt sei. Deutschland werde für Sanofis Consumer-Geschäft künftig "ein Kernzentrum werden". (cw)

Mehr zum Thema

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Monks Ärzte-im-Netz GmbH

Praxis-App für den bundesweiten Einsatz?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Lesetipps
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (r.) bei der Kabinettssitzung am Mittwoch in Berlin.

© Michael Kappeler/dpa

Bessere Rahmenbedingungen für Praxen

Kabinett macht Weg für Lauterbachs Hausärzte-Gesetz frei

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle

Der Nephrologe Prof. Jürgen Floege von der Uniklinik RWTH Aachen rät beim 18. Allgemeinmedizin-Update-Seminar in Mainz davon ab den RAS-Blocker abzusetzen wenn der Kaliumspiegel des Patienten ansteigt, da so weder die eGFR verbessert noch das Hyperkaliämierisiko gesenkt wird.

© SaroStock / stock.adobe.com / generated AI

Nephrologe rät

RAS-Blocker bei Hyperkaliämie möglichst nicht sofort absetzen