Bilanz

In beiden Sparten erneut Zuwachs bei Roche

Der Schweizer Pharmahersteller Roche meldet fünf Prozent Umsatzwachstum in 2017. Generikakonkurrenz für ganz große Produkte wie die Antikörper Rituximab oder Bevacizumab hielt sich noch im Rahmen.

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BASEL. Roche hat im zurückliegenden Geschäftsjahr erneut zugelegt. Erstmals seit langem mussten sich die Schweizer nicht mit negativen Währungseffekten plagen. Laut Mitteilung vom Donnerstag verbesserten sich die Verkäufe um fünf Prozent auf 53,3 Milliarden Franken.

Den Löwenanteil trug wie gehabt die Pharmasparte mit 41,2 Milliarden Franken (+5,0 Porzent) bei. Im Diagnostikageschäft verbesserten sich die Verkäufe gleichfalls um fünf Prozent auf 12,1 Milliarden Franken.

Allerdings drückten Wertminderungen und Abschreibungen auf Goodwill und immaterielles Anlagevermögen den ausgewiesenen Nettogewinn, der mit 8,8 Milliarden Franken neun Prozent niedriger ausfiel als im Vorjahr. Der Hauptversammlung am 13. März soll eine Dividendenerhöhung um 1,2 Prozent auf 8,30 Franken je Aktie und Genussschein vorgeschlagen werden.

Patentfrei, aber konkurrenzlos

Die gute Entwicklung im Pharma-Geschäft war den Angaben zufolge maßgeblich von den Verkaufserfolgen neuer Produkte geprägt. So etwa wurden mit dem MS-Antikörper Ocrevus® (Ocrelizumab) im ersten Vermarktungs-Jahr aus dem Stand 869 Millionen Franken erwirtschaftet.

 Und dies fast ausschließlich in den USA; in Europa wurde Ocrevus® erst Anfang 2018 zugelassen. Ebenfalls gut im Rennen waren der Checkpointinhibitor Atezolizumab (Tecentriq®) mit 487 Millionen Franken (+209 Prozent) oder der orale ALK-Inhibitor Alectinib (Alecensa® gegen Lungenkrebs) mit 362 Millionen Franken (+101 Prozent).

Die lang erwartete Nachahmerkonkurrenz für Multi-Blockbuster wie Avastin® (Bevacizumab), Herceptin® (Trastuzumab) oder MabThera® (Rituximab) läuft nur eher schleppend an. Lediglich mit Avastin® verzeichnete Roche 2017 Umsatzrückgang (-2,0 Prozent auf 6,7 Milliarden Franken). Bei den anderen genannten Produkten nahmen die Verkäufe sogar erneut zu.

US-Steuerreform beflügelt

Ein zweistelliger Erlöseinbruch etwa bei dem schon seit Längerem patentfreien MabThera® in Europa konnte in anderen Märkten überkompensiert werden, so dass am Ende für Roches Hauptprodukt stabile 7,4 Milliarden Franken (+1,0 Prozent) zu Buche schlugen.

Die Aussichten für das laufende Geschäftsjahr: Der Konzernumsatz soll prozentual niedrig einstellig zulegen. Der um Sondereffekte wie Restrukturierungskosten sowie um Abschreibungen und Wertminderungen bereinigte Gewinn je Aktie soll dank zu erwartender positiver Auswirkungen der US-Steuerreform hoch einstellig zulegen. (cw)

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