PKV

HUK-Coburg bietet Tarifwechselrechner

Veröffentlicht:

KÖLN. Mit einem neuen Angebot will die HUK-Coburg Krankenversicherung ihren Kunden den Tarifwechsel erleichtern. Auf dem Online-Tarifwechselrechner können Vollversicherte prüfen, ob es sich für sie lohnt, in einen anderen Tarif des Versicherers zu gehen.

Unter www.huk.de/pkv-tarifcheck erfahren die Kunden, welche Tarifkombinationen ihnen zur Verfügung stehen und welche Beiträge sie dort unter Anrechnung der bisher angesparten Alterungsrückstellungen zahlen müssten.

Der Umgang mancher PKV-Unternehmen mit dem gesetzlich verbrieften Tarifwechselrecht ist Verbraucherschützern und Politikern schon länger ein Dorn im Auge. Zum Teil halten die Anbieter die Kunden hin oder reagieren nicht auf Anfragen, zum Teil warnen sie vor angeblichen Nachteilen oder teilen mit, dass der Wechsel in bestimmte Tarife gar nicht möglich sei.

Die HUK-Coburg habe die Wechselwünsche der Kunden auch in der Vergangenheit respektiert, sagt Vorstand Hans Olav Her¢y. Während sich die Versicherten aber bislang an einen Berater wenden mussten, sei das neue Verfahren einfacher.

Der Coburger Versicherer hat anders als manche Wettbewerber nur wenige Tarife im Angebot, das macht den Vergleich für die Kunden ohnehin leichter. Insgesamt gibt es rund 20 Kombinationsmöglichkeiten der Bausteine im ambulanten, stationären und Zahn-Bereich. "Wir halten es trotzdem für wichtig, dass der Kunde so viel Transparenz wie möglich bekommt", sagt er.

Die HUK-Coburg folgt dem Beispiel der DKV, die im vergangenen Jahr als erste mit einem Online-Tarifcheck auf den Markt gegangen ist. Her¢y lobte die Initiative des Konkurrenten. Er hofft, dass weitere Unternehmen ähnliche Angebote entwickeln.

Her¢y weiß, dass solche Schritte der Branche notwendig sind, um PKV-Kritikern den Wind aus den Segeln zu nehmen. Handlungsbedarf sieht er auch bei den Themen Mitgabe der Alterungsrückstellungen und der Suche nach weiteren Maßnahmen, um Beitragssprünge für ältere Versicherte zu dämpfen.

Im Bemühen um Kundenzufriedenheit erleichtert die HUK-Coburg auch den Wechsel in einen Tarif mit größerem Leistungsumfang. In solchen Fällen können die Versicherer vom Kunden für die Mehrleistung eine erneute Gesundheitsprüfung verlangen und gegebenenfalls einen Risikozuschlag festlegen. Bei einem Wechsel in die geschlechtsneutralen Unisex-Tarife verzichtet das Unternehmen auf diese Möglichkeit.

Bei der Umstellung auf Unisex war die HUK-Coburg wie andere Anbieter der Empfehlung des PKV-Verbands gefolgt und hatte in den Tarifen gewisse Mindeststandards umgesetzt.

Dazu zählen Leistungen in der ambulanten Psychotherapie und ein offener Hilfsmittelkatalog. Wer aus einem alten Tarif in die Unisex-Tarifgeneration gehen will, kann das bis Ende 2014 ohne Gesundheitsprüfung tun.

Ende 2013 hatten die HUK-Coburg Kranken und das deutlich kleinere Tochterunternehmen Pax-Familienfürsorge Krankenversicherung zusammen rund 440.000 Vollversicherte. Das neue Online-Angebot gilt nur für die HUK-Coburg Kranken.

Der Tarifwechselwunsch folgt meist auf eine Prämienanpassung - je mehr die Prämien steigen, desto mehr Kunden interessieren sich für andere Angebote. Bei der HUK-Coburg liegt der Anteil dieser Versicherten im niedrigen einstelligen Prozentbereich. Dabei geht es meist um eine Erhöhung des Selbstbehalts. (iss)

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Private Krankenversicherung

SDK entdeckt die Ärzteschaft für sich

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Tierexperiment: Neuer Signalweg identifiziert

Essen in Sicht? Die Leber ist schon aktiv!

Lesetipps
Wo lang im Gesundheitswesen? Der SVR Gesundheit und Pflege empfiehlt mehr Richtungspfeile für alle Akteure.

© StefanieBaum / stock.adobe.com

Sachverständigenrat Gesundheit und Pflege

Gesundheitsweise empfehlen Primärversorgung für alle – und Quotierung der Weiterbildung

„Wenn die Politik Wissenschaftlern sagen würde, wir wollen dieses oder jenes Ergebnis, ist das Propaganda.“ Klaus Überla – hier im Treppenhaus seines Instituts – über Einmischungen aus der Politik.

© Patty Varasano für die Ärzte Zeitung

Interview

STIKO-Chef Überla: RSV-Empfehlung kommt wohl bis Sommer