Kfz-Haftpflicht

Wechsel kann eine Menge Geld ersparen

Die Frist läuft: Bis zum 30. November können alte Kfz-Policen gekündigt werden. Wer wechseln will, sollte jedoch nicht nur die Preise vergleichen.

Von Jonas Tauber Veröffentlicht:
Ist die Police günstig? Wer Tarife vergleicht, sollte dazu immer mehrere Online-Portale nutzen.

Ist die Police günstig? Wer Tarife vergleicht, sollte dazu immer mehrere Online-Portale nutzen.

© Schlierner / fotolia.com

BERLIN. Ärzte sollten ihre Autopolice hin und wieder auf Preis und Leistungen überprüfen. Möglicherweise ist das Angebot eines Konkurrenten günstiger, oder man bekommt für dasselbe Geld bessere Leistungen. Wer einen Wechsel in Betracht zieht, sollte sich jetzt informieren. Viele Verträge laufen Ende des Jahres aus, Kunden müssen bis zum 30. November kündigen.

Vergleichsportale wie Check24 oder Verivox bieten einen guten Ausgangspunkt, um sich einen Überblick über Leistungen und Preise von Kfz-Versicherungen zu verschaffen. Allerdings bildet kein einzelnes Portal den gesamten Autoversicherungsmarkt ab, weil in keinem Fall alle Versicherer vertreten sind.

Die Experten von "Finanztip.de" raten deshalb, bei der Suche mehrere Portale miteinander zu kombinieren. Weil die HUK-Coburg, vor der Allianz der größte Kfz-Versicherer in Deutschland, auf allen Portalen fehlt, empfiehlt sich zusätzlich ein Besuch der Website der Direktversicherungstochter HUK24.

Auf Mindestkriterien achten

Um Billigpolicen mit geringem Leistungsumfang auszuschließen, sollten Nutzer beim Tarifvergleich auf den Portalen auf bestimmte Mindestkriterien achten. Dazu zählt Finanztip in der Haftpflichtversicherung Versicherungssummen von 50 bis 100 Millionen Euro. Gesetzlich vorgeschrieben sind nur 7,5 Millionen Euro.

Peter Grieble von der Verbraucherschutzzentrale Baden-Württemberg sieht das genauso. "Derart kostspielige Schadenfälle sind sehr selten, aber sie kommen eben doch vor."

Zweites Kriterium von Finanztip: Der Versicherer sollte auf die Einrede wegen grober Fahrlässigkeit verzichten. Das bedeutet, dass er auch dann voll für einen Schaden aufkommt, wenn der Autofahrer grob fahrlässig gehandelt hat. Fehlt die Klausel, kann der Versicherer anteilig kürzen.

Zu einem guten Haftpflicht-Vertrag gehört für die Experten von Finanztip drittens die sogenannte Mallorca-Police für Fahrten mit Leihwagen im EU-Ausland. Die Deckungssummen für Haftpflichtschäden in anderen Ländern sind oft deutlich niedriger als in Deutschland. Kommt es zu einem Millionenschaden, muss der Verursacher dann die Differenz zahlen.

Die Mallorca-Police sorgt dafür, dass die hohen deutschen Deckungssummen auch im europäischen Ausland gelten. In der Kaskoversicherung sollten nicht nur Marderschäden, sondern auch die entsprechenden Folgeschäden abgedeckt sein.

Wer sich umfassend gegen Schäden infolge einer Kollision mit Tieren absichern will, braucht außerdem eine erweiterte Wildschadendeckung.. Andernfalls ist nur die Kollision mit Haarwild abgedeckt.

Die Prämienhöhe hängt von vielen Faktoren ab, die der Fahrer nicht alle beeinflussen kann. Es gibt aber durchaus einige Stellschrauben, um den Beitrag zu senken.

Hermann-Josef Tenhagen, Chefredakteur von Finanztip, rät grundsätzlich davon ab, beim Autokauf eine Police abzuschließen. "Das ist signifikant teurer." Im Schnitt zahlten Autofahrer gegenüber einem "herkömmlichen Tarif" um 50 Prozent drauf. Auch die monatliche Zahlweise ist demnach keine gute Idee.

Gegenüber der jährlichen Zahlung kostet sie nach Berechnungen von Finanztip im Durchschnitt neun Prozent mehr. "Ungefähr die Hälfte der Versicherten zahlt nicht jährlich", weiß Tenhagen. Auch der Kreis der eingetragenen Fahrer beeinflusst den Preis. Bis zu 55 Prozent sparen Ärzte, die das Auto allein nutzen.

Sparen mit Selbstbeteiligung

Wer viel fährt, bezahlt entsprechend viel. Finanztip rät deshalb, die voraussichtliche Jahresstrecke nicht zu hoch anzusetzen. In der Kaskoversicherung können Verbraucher sparen, indem sie eine Selbstbeteiligung zwischen 150 und 300 Euro übernehmen. Eine immer häufiger angebotene Möglichkeit, den Preis zu senken, ist die sogenannte Werkstattbindung.

Dabei kooperiert der Versicherer mit bestimmten Werkstätten und entscheidet im Schadenfall, in welcher Werkstatt das Auto zu reparieren ist. Für Verbraucherschützer Grieble ist das aber kein uneingeschränkt empfehlenswerter Schritt. "Wer seit Jahren zur selben Werkstatt fährt und dieser vertraut, büßt die Freiheit ein, sein Auto dort reparieren zu lassen", gibt er zu bedenken.

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