PKV

Ab 2017 erster rein digitaler Anbieter

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KÖLN. Diese Nachricht werden die etablierten privaten Krankenversicherer (PKV) nicht gern hören: Im ersten Quartal 2017 soll in Deutschland ein rein digitaler Krankenversicherer an den Start gehen. Hinter dem Projekt steht offenbar der Finanzinvestor Dieter von Holtzbrinck.

Hauptkommunikationsmittel soll eine Smartphone-App sein. Vorbild ist der US-Krankenversicherer Oscar, an dem sich vor Kurzem Google beteiligt hat.

"Wir revolutionieren die Krankenversicherung durch Technologie, Daten und Design", lautet der Wahlspruch des New Yorker Unternehmens. Holtzbrinck will für die Gründung über die Firma Holtzbrinck Ventures einen zweistelligen Millionenbetrag aufbringen, möglich sind weitere Investoren. Das Unternehmen wollte nicht Stellung nehmen.

Der neue Anbieter wird sich nach bisheriger Planung auf die Vollversicherung und die private Pflegeversicherung konzentrieren, die Zusatzversicherung spielt keine Rolle.

In der ersten Stufe soll er vor allem in Deutschland seine Verträge anbieten, später auch im europäischen Ausland. Vorstand soll nach Informationen der "Ärzte Zeitung" der Münchener Unternehmensberater Roman Rittweger werden, der mit seiner Firma Advisors in Healthcare aktiv ist. Rittweger, der Almeda aufgebaut hat, hat große Erfahrungen in der Branche.

Der neue Versicherer wird vor allem mit den niedrigen Kapitalmarktzinsen zu kämpfen haben, die es schwer machen, den Rechnungszins zu erwirtschaften. Er muss einen vergleichsweise hohen Anteil der Beiträge für den Aufbau der Alterungsrückstellungen aufbringen.

Das Kalkül: Die deutlich niedrigeren Kosten für Abschluss und Verwaltung sowie eine ausgefeilte Risikoselektion können die Belastung durch den Rechnungszins ausgleichen. (hf)

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