DEMENZ: DIAGNOSE / THERAPIE

Für manche Demenz-Kranke ist ein Stethoskop ein Kopfhörer

Wer kennt das nicht? "Wenn wir etwas vergessen, suchen wir dafür häufig eine Entschuldigung. Das machen Patienten mit beginnender Demenz auch." Wann ist Vergeßlichkeit noch normal, zum Beispiel bei alten Menschen? Wann ein Hinweis auf eine internistische Erkrankung wie Hypothyreose? Und wann auf beginnende Demenz?

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Antworten gibt Dr. Klaus-Christian Steinwachs aus Nürnberg kurzweilig und anschaulich auf der gemeinsamen Fortbildungsplattform von "Ärzte Zeitung" und QÄF, dem Verein für Qualitätsgesicherte Ärztliche Fortbildung.

Wundern Sie sich nicht, wenn Steinwachs zu Beginn bei einer älteren Dame Patellasehnenreflex und Blutdruck prüft. "Eigen-, Familien- und Fremdanamnese sowie internistische und neurologische Untersuchungen gehören dazu, wenn eine beginnende Demenz ausgeschlossen oder gesichert werden soll."

Zwar ist die Gedächtnisstörung das führende Symptom bei Demenz. "Aber zur Diagnose reicht das allein nicht", betont der niedergelassene Neurologe und Psychiater, der auch Lehrbeauftragter für Psychogerontologie der Uni Erlangen-Nürnberg ist. Es müssen weitere Hirnleistungsstörungen hinzukommen. Etwa die Unfähigkeit, Gegenstände und ihre Funktion zu beschreiben. "Ein Stethoskop bezeichen Demenz-Kranke oft als Walkman oder Kopfhörer."

Es gibt Demenztests, die in jeder Praxis in zehn Minuten gemacht werden können. Dazu gehören zum Beispiel der DemTect® - "Der Test eignet sich zur Frühdiagnose" -, der Mini Mental Status Test (MMST), mit dem etwa das Stadium der Demenz festgestellt werden kann, oder der NAI (Nürnberger Altersinventar).

Steinwachs stellt die wichtigsten Tests mit Beispielen vor. Was aber tun, wenn eine beginnende Demenz festgestellt worden ist? Wann ist eine nicht-medikamentöse Therapie wie Gedächtnistraining sinnvoll? Wann eine Therapie mit Acetylcholinesterase-Hemmern (Donepezil, Galantamin, Rivastigmin) oder dem NMDA-Rezeptorblocker Memantine? Wann werden konventionelle und atypische Neuroleptika eingesetzt? Und wie wird dosiert?

Wie schlüssig der Neurologe Steinwachs alles Wichtige erläutert hat, stellt man spätestens dann fest, wenn man den unverbindlichen Selbsttest macht. Wer keine Probleme hat, diese Fragen richtig zu beantworten, dem werden die Antworten im online-Fragebogen zur Prüfung für das Zertifikat leicht fallen. (gwa)

Den Vortrag, für den es nach bestandener Prüfung CME-Punkte gibt, finden Sie nach Anmeldung bei www.qaef-akademie.de unter "Die Vorträge" - "Medizinische Themen" - "Demenz".

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