Abspecken im Alter kann auf die Knochen gehen

WIESBADEN (mal). "Überflüssige Pfunde müssen runter!" - diese Aufforderung passt nicht immer. "Ganz im Gegenteil zu den Empfehlungen für jüngere Erwachsene wird für viele ältere Menschen die beste Empfehlung die der Gewichtsstabilität sein", sagt Professor Hendrik Lehnert.

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Bei älteren Menschen können weniger Pfunde auf der Waage auch weniger Knochenmasse bedeuten - wenn sie durch Kalorienreduktion abnehmen.

Bei älteren Menschen können weniger Pfunde auf der Waage auch weniger Knochenmasse bedeuten - wenn sie durch Kalorienreduktion abnehmen.

© Kokhanchikov / fotolia.com

"Diagnostik und Therapie müssen an das Lebensalter angepasst sein", betont Kongresspräsident Lehnert und stimmt damit auf das Leitthema "Lebensphasen" des am Samstag startenden Internistenkongresses ein. Mortalitätsstudien legten zum Beispiel eine Gewichtsstabilität für Personen nahe, die nach dem 65. Lebensjahr übergewichtig werden.

Klinisch relevante Vorteile eines Gewichtsverlustes gebe es ausschließlich bei Knochen- und Gelenkbeschwerden, für den Erhalt der körperlichen Leistungsfähigkeit, und nur fraglich für die Einstellung des Typ 2-Diabetes und in der KHK-Therapie.

Pfunde abgenommen - aber auch Knochendichte

Wollen ältere Übergewichtige abnehmen, sollten sie das wohl nicht allein durch Kalorienreduktion, sondern in Kombination mit Sport tun, legt eine bereits 2006 veröffentlichte Studie bei 48 Übergewichtigen im mittleren Alter von 57 Jahren nahe (Arch Intern Med 2006; 166: 2502).

Nach einem Jahr brachten sie mit Sport allein im Mittel 6,7 kg weniger auf die Waage, mit Kalorienreduktion 8,2 kg weniger. Jedoch nahm mit den Pfunden unter Kalorienreduktion auch die Knochendichte ab: An der Hüfte verloren die Probanden im Mittel zwei Prozent an Knochenmasse. Mit Sport dagegen veränderte sich die Knochenmasse kaum.

Die "Ärzte Zeitung" begleitet den DGIM-Kongress als Medienpartner mit Kongress-Beilagen zur "Ärzte Zeitung" und online: www.aerztezeitung.de.

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