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Alkopops - das süße Gift der Opposition

Florian StaeckVon Florian Staeck Veröffentlicht:

Die Entscheidung dürfte vielen jungen Leuten eine Party wert sein: Der Bundesrat hat mit der Mehrheit der Unionsländer die Sondersteuer für alkoholische Mixgetränke, die Alkopops, auf Eis gelegt und den Vermittlungsausschuß angerufen. Durch die "Strafsteuer" würden Jugendliche auf andere Alkoholsorten ausweichen, hieß es zur Begründung.

Die Herren Regierungschefs hätten ihren Nachwuchs fragen sollen: Alkopops sind gerade deshalb angesagt, weil das süße Gesöff den Geschmack der Jugendlichen trifft und weil Design und Image auf junge Käufer zielen. Werden Alkopops teurer, greift der Nachwuchs nicht automatisch zum Flachmann.

Vielmehr hat die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung - der auch die Steuereinnahmen in Höhe von etwa 42 Millionen Euro pro Jahr zu Gute kommen sollen - ausdrücklich davor gewarnt, daß die Alkopops für viele Jugendliche den Einstieg in den langfristigen Alkoholkonsum ebnen.

Der Preisaufschlag von 84 Cent pro Flasche hätte diesen Trend bremsen können. Mit fadenscheinigen Argumenten hat die Union ein dringend notwendiges Gesetz gestoppt. Wer den Jugendschutz ernst nimmt, hat keinen Grund zum Feiern.

Lesen Sie dazu auch: Bundesrat stoppt Sondersteuer für Alkopops

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