Bei der Lipidsenkung sind Anstrengungen nötig

MÜNCHEN (sto). Bei Diabetes mellitus oder metabolischem Syndrom besteht ein stark erhöhtes Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen. Durch eine Statin-Therapie, die den LDL-Wert senkt, kann das Risiko für Koronarerkrankung und Schlaganfall gesenkt werden. Doch noch immer erreichen nicht alle Patienten das Ziel der Cholesterinsenkung.

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Nur etwa 30 Prozent der Diabetiker europaweit seien mit einer Statin-Monotherapie auf die erwünschten Cholesterinwerte eingestellt worden, so Dr. Leiv Ose aus Oslo beim Europäischen Diabeteskongreß in München zur REALITY-Studie. Häufig würden die Patienten mit einem Statin in niedriger Dosis eingestellt, die dann nur selten erhöht werde. Defizite, die so entstehen können, ließen sich am besten durch eine Kombinationstherapie mit Ezetimib (Ezetrol®) beseitigen.

In der REALITY-Studie, in der Beobachtungsstudien aus zehn europäischen Ländern mit mehr als 59 000 Patienten zusammengefaßt wurden, wurde die aktuelle Versorgungssituation der Lipidtherapie in der Praxis erhoben. Die meisten der Patienten bekamen Statine. Die Therapieziele entsprachen nationalen und internationalen Therapieleitlinien.

In den verschiedenen Ländern erreichten zwischen 45 und 86 Prozent der Patienten die Ziele der Lipidtherapie nach einem Jahr nicht, so Ose bei einer Veranstaltung von MSD und Essex. Am besten habe Frankreich abgeschnitten, doch auch dort würden nur etwas mehr als die Hälfte der Patienten ihr Ziel erreichen. Deutschland liege im Mittelfeld.

In Norwegen, wo 3 111 Patienten einbezogen worden waren, erreichten nach einem Jahr Therapie lediglich 27 Prozent das Behandlungsziel. Bei Patienten mit bekanntem Diabetes erreichten dort 51,6 Prozent das Behandlungsziel. Europaweit reichte die Spanne bei den Diabetikern von 18 bis 52 Prozent.

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