Blutdruck 140 zu 90: Diese Hürde wird viel zu oft nicht genommen

BERLIN (Rö). Zum "Tag gegen den Schlaganfall" wird heute weltweit und auch in vielen deutschen Städten aufgeklärt. Etwa durch Mitmach-Aktionen, bei denen auch der Blutdruck gemessen, über Risikofaktoren für einen Schlaganfall und typische Symptome informiert wird.

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Denn jährlich bekommen in Deutschland 200 000 Menschen einen Schlaganfall, ein Viertel stirbt in den ersten Wochen, bei der Hälfte bleiben Beeinträchtigungen. Viele Apoplexien sind vermeidbar. Denn die Risikofaktoren sind gut bekannt, Hypertonie allen voran.

Leider habe sich in den letzten 20 Jahren trotz aller Bemühungen die Situation nichts grundsätzlich gebessert, so Professor Thomas Unger von der Berliner Charité. Denn immer noch erreicht nur jeder zehnte behandelte Hypertoniker einen Blutdruck unter 140/90 mmHg, so Unger zur "Ärzte Zeitung".

140/90 mmHg sind nach den Leitlinien von Fachgesellschaften die Grenze. Viele Studien haben belegt, daß sich durch die Senkung des Blutdrucks unter diesen Wert das Risiko für einen tödlichen Schlaganfall um etwa ein Drittel und das für einen nichttödlichen Schlaganfall um bis zu 43 Prozent verringert.

Diese Chancen werden allerdings noch zu wenig genutzt. Ein Grund dafür, daß nur bei maximal zehn Prozent der Hypertoniker in Deutschland der Blutdruck in den Normbereich gesenkt ist, sei, daß dafür ein Antihypertensivum meist nicht reicht und zu wenige Kombinationen gegeben werden, betont Unger.

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