Candesartan verbessert die Belastbarkeit

MÜNCHEN (sto). Werden Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz zusätzlich zur Basistherapie auch mit dem Angiotensin-II-Rezeptorblocker Candesartan behandelt, sinkt die Zahl der Krankenhaus-Aufenthalte und das Risiko, am Herztod zu sterben, noch einmal deutlich.

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Das haben nach Darstellung von Professor Aldo Pietro Maggioni aus Mailand zwei große randomisierte Studien ergeben. Eine davon ist die CHARM-Studie (Candesartan in Heart Failure - Assessment of Reduction in Mortality and Morbidity). In ihr führte die Behandlung mit Candesartan zu einer Reduktion der Krankenhausaufenthalte wegen Verschlechterung der Symptomatik um 21 Prozent. Dies hat Maggioni beim Europäischen Kardiologie-Kongreß in München berichtet. Kardiovaskuläre Todesursachen oder Krankenhausaufenthalte verringerten sich um 16 Prozent. Die kardiovaskuläre Mortalität allein war mit Candesartan um zwölf Prozent reduziert.

Neue Daten aus der CHARM-Studie belegen zudem, daß sich die körperliche Belastbarkeit mit Candesartan im Alltag - gemessen am NYHA-Stadium - im Laufe der Therapie bessert. Besonders stark war dieser Effekt bei den Patienten, die Candesartan alternativ zu einem ACE-Hemmer erhalten hatten, so Professor John McMurray aus Glasgow bei einem Satelliten-Symposium von Takeda, das Candesartan als Blopress® anbietet.

Die Ergebnisse der CHARM-Studie, die aus einem dreiteiligen Studienprogramm bestand, waren unabhängig davon, ob die Patienten wegen einer Unverträglichkeit keinen ACE-Hemmer erhielten, ob sie kon-ventionell mit anderen Medikamen-ten wie ACE-Hemmern oder Beta-blockern behandelt wurden oder ob sie eine linksventrikuläre Auswurffraktion unter oder über 40 Prozent hatten, berichtete McMurray.

Damit gebe es jetzt genügend Belege zum Nutzen der Angiotensin-II-Rezeptorblockade bei chronischer Herzinsuffizienz, so McMurray. Die Therapieleitlinien sollten daher möglichst bald um die neue Therapieoption ergänzt werden, forderte er.

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