Chronisch kranke Kinder brauchen Influenza-Impfung

JENA (ple). Kinder mit einer chronischen Krankheit wie Asthma oder Diabetes mellitus sollten gegen Grippe geimpft werden. Eine generelle Empfehlung der Influenza-Impfung für Kinder zur Prophylaxe wird derzeit vor allem in den USA diskutiert. Für eine solche Empfehlung fehlen allerdings noch Studiendaten.

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Kinder sind US-Daten zufolge ähnlich stark durch Influenza gefährdet wie alte Menschen. In Deutschland wird derzeit - wie berichtet - unverändert überwiegend bei Kindern und Jugendlichen eine erhöhte Influenza-Aktivität gemeldet. Die höchste Morbidität durch Influenza haben vielen Studien zufolge Kinder.

Da Kinder wegen der geringen Immunität das Influenza-Virus lange und in hoher Konzentration ausscheiden, fachen sie außerdem gewissermaßen eine Influenza-Epidemie an. Daran hat Professor Peter Wutzler vom Universitätsklinikum Jena erinnert (Kinderärztl Praxis 7, 2003, 453). Die jährlichen Infektionsraten schwankten zwischen 15 und 42 Prozent bei Kleinkindern und Jugendlichen. Typisch sind vor allem Husten, Schnupfen und hohes Fieber.

Zur Therapie und Prophylaxe bei Kindern gibt es die beiden Neuraminidase-Hemmer Oseltamivir (Tamiflu®) und Zanamivir (Relenza™) sowie Amantadin (etwa Infex®). Im Kampf gegen Influenza sei jedoch die Impfung die wichtigste Maßnahme, so Wutzler. Damit wird die Häufigkeit einer Otitis media um etwa ein Drittel reduziert.

Inaktivierte Influenza-Vakzine sei allgemein gut verträglich. Auch Kinder mit Asthma tolerierten die Impfung gut. In den USA ist inzwischen die erste kälteadaptierte, attenuierte trivalente Lebendvakzine, die intranasal verabreicht wird, zugelassen worden.

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