DNA-Chips für die Diagnostik bei Leukämien

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Recht weit sind Gen-Chips (Microarrays) auch zur Früherkennung und Klassifizierung von Leukämien entwickelt. US-Forscher haben etwa einen Gen-Chip hergestellt, mit dem sich akute Leukämien auf Anhieb unterscheiden ließen: 50 Gene reichen aus, um zwischen akuten myeloischen und akuten lymphoblastischen Leukämien zu differenzieren.

Der Chip erreicht eine Aussagekraft von 80 bis 90 Prozent. Außerdem ließen sich mit solchen Microarrays neue Entitäten unter den Leukämien finden, aber auch bei Non-Hodgkin-Lymphomen. So wurden mit DNA-Chips neue Subtypen des "diffuse large B-cell"-Lymphoms gefunden.

Leukämien und Lymphome gelten daher als geeignetes Modellsystem, um die Diagnose hämatologischer Malignome mit Microarrays zu etablieren. Bis sie ausreichend evaluiert sind, werden sie noch begleitend zu üblichen Verfahren verwendet.

Ein Beispiel, wie die Tests die Therapieentscheidung bei Leukämien erleichtern könnten, gibt es bei chronischen lymphatischen Leukämien (CLL). Professor Peter Lichter und sein Team vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg haben einen Genchip entwickelt, um CLL-Patienten mit hohem Rezidivrisiko zu identifizieren.

Der Test hat eine fast 100prozentige Spezifität und Sensitivität und gehört zu den wenigen Genchips, die bereits in der klinischen Praxis sind. Die hohe Aussagekraft wird mit etwa 100 Genen erreicht. "Der Genexpressionschip hilft uns, die Patienten zu finden, die vermutlich von einer intensiven Therapie mit Stammzelltransplantation profitieren werden", so Lichter zur "Ärzte Zeitung". (nsi)

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