Direkt nach der Geburt

Darmbakterien "prägen" Lymphknoten

Veröffentlicht:

BRAUNSCHWEIG. Wie die erste mikrobielle Besiedlung des Darms gleich nach der Geburt die besonderen Eigenschaften der darmassoziierten Lymphknoten bestimmen, haben Forscher des Helmholtz-Zentrums für Infektionsforschung (HZI) entdeckt (Nat Comm 2018; 9:3903).

Das Team um Dr. Jörn Petzold stellte im Mausmodell fest, dass die im Darm sitzenden Gerüstzellen dieser Lymphknoten schon kurz nach der Entbindung durch die Mikroben des Darmes lebenslang geprägt werden und diese Infos kontinuierlich an wandernde Immunzellen, sogenannte regulatorische T-Zellen (Tregs) weitergeben.

Die Tregs haben ja eine sehr wichtige Aufgabe in unserem Immunsystem: Sie bringen anderen Immunzellen bei, welche Eindringlinge wirklich zu bekämpfen sind und von welchen keine Gefahr ausgeht.

Die Tregs vermitteln den Immunzellen dabei eine tolerante Haltung gegen Fremdkörper wie Bestandteile bestimmter Nahrungsmittel, Pollen, Tierhaare, aber auch ungefährliche Mikroorganismen. So wird das Immunsystem trainiert, sonst würden Allergien und Autoimmunkrankheiten ungehindert zunehmen.

"Die Mikrobengemeinschaft im Darm rüstet sozusagen die Gerüstzellen als Schaltzentralen aus, um wichtige Infos zur Abwehr an andere Immunzellen zu verteilen", wird Studienautorin Dr. Maria Szente-Pasztoi in einer Mitteilung des HZI zitiert.

Künftige Studien könnten nun untersuchen, wie sich die Eigenschaften von Lymphknoten durch verschiedene frühkindliche Einflüsse wie ein keimarmes Umfeld, Infektionskrankheiten oder ein steriles Aufwachsen verändern. (eb)

Mehr zum Thema

Industriepolitik

Habeck will Pharma-Standort Deutschland stärken

Glosse

Die Duftmarke: Frühlingserwachen

Allergen-spezifische Immuntherapie

Zu viele Insektengiftallergien unbehandelt

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Neue Testmethoden für das Darmkrebsscreening, sind ein Multitarget-Tests (mtFIT) von Team um Dr. Thomas Imperiale, der neben Hämoglobin eine Reihe methylierter DNA-Marker (LASS4, LRRC4, PPP2R5C und ZDHHC1) nachweist und ein Test über zellfreie Tumor-DNA (ctDNA) vom Team um Dr. Daniel Chung, der bestimmte Tumormutationen wie KRAS und APC erkennt, ebenso ungewöhnliche Methylierungen und auffällige Fragmentierungsmuster.

© appledesign / stock.adobe.com

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf