KOMMENTAR

Demenz-Therapie - eine Geduldsprobe

Dr. Marlinde LehmannVon Dr. Marlinde Lehmann Veröffentlicht:

Schluckt ein Hypertoniker ein Antihypertensivum, fällt der Blutdruck. Spritzt sich ein Diabetiker Insulin, sinkt der Glukosespiegel.

Von solchen raschen Effekten kann man bei der Demenz-Therapie bis dato nur träumen. Antidementiva stärken zwar die kognitiven Leistungen, die Patienten kommen damit im Alltag besser zurecht, Verhaltensstörungen werden positiv beeinflußt - und all’ dies trägt dazu bei, daß der Wechsel von häuslicher Betreuung zu Heimpflege verzögert werden kann.

Bis diese Therapieerfolge deutlich werden, vergehen aber oft Wochen, Monate und - beim Kriterium Heimeinweisung - Jahre. Und: Eine verzögerte Krankheitsprogredienz etwa ist beim einzelnen Patienten so gut wie gar nicht auszumachen.

Die Konsequenz: Bei der Demenz-Therapie muß man sich durchbeißen. Es ist viel Geduld - bei Ärzten, Patienten und Angehörigen - nötig, dem Antidementivum ausreichend Zeit für klare Behandlungserfolge zu lassen, und der Effekt muß zudem konsequent überprüft werden.

Nur so wird verhindert, daß Therapien nicht wegen vermeintlichen Versagens abgebrochen werden und Antidementiva so in Mißkredit geraten.

Lesen Sie dazu auch: Langzeiteffekt von Demenz-Therapie neu belegt

Mehr zum Thema

Gastbeitrag zur Kardioonkologie

Herzinsuffizienz zieht Komorbiditäten an

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
KBV-Vize Dr. Stephan Hofmeister bei der Eröffnung der Vertreterversammlung in der Mainzer Rheingoldhalle am Montag.

© Rolf Schulten

KBV-VV

KBV warnt vor „Frontalangriff auf hausärztliche Versorgung“