Demenz - neue Konzepte für die Praxis gesucht!

BERLIN (gvg). Eine leitliniengerechte Therapie kann das Fortschreiten einer Demenz verzögern und das Gesundheitswesen entlasten. Als wichtiger Koordinator könnte dabei der Hausarzt fungieren - wenn man ihn nur ließe.

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"Wir brauchen dringend Konzepte, um eine effektive Demenzversorgung vor Ort zu organisieren", sagte Dr.  Peter Pick, Geschäftsführer des Medizinischen Dienstes der Spitzenverbände der Krankenkassen bei einem Diskussionsforum in Berlin. Zwei Modelle seien denkbar: Entweder die Krankenkassen übernehmen die Funktion des Koordinators oder die Hausärzte.

Dr. Hans-Jürgen Boldt aus Berlin wies bei der von Janssen-Cilag unterstützten Veranstaltung darauf hin, dass dem Niedergelassenen eine tragende Rolle bei der Betreuung von Demenzpatienten nicht gerade leicht gemacht werde. "Derzeit wird nur etwa jeder fünfte Patient den Leitlinien entsprechend behandelt. Bei den budgetären Zwängen, denen wir ausgesetzt sind, wundert mich das nicht", so Boldt.

Dabei gibt es mittlerweile einen breiten Pool an Untersuchungen, die zeigen, dass von einer antidementiven Therapie mit zum Beispiel Cholinesterase-Hemmstoffen nicht nur die Patienten, sondern auch das Gesundheitssystem profitieren. "Bei den verschiedenen Leitlinien zur Demenz ist mittlerweile ein hoher Grad an Übereinstimmung festzustellen", sagte Privatdozent Dr. Bernd Ibach, Medical Development Manager bei dem Unternehmen Janssen-Cilag.

Es sei nötig, Versorgungskonzepte zu entwerfen, die Patienten nutzen und ökonomisch durchgerechnet sind, sagte der Privatdozent Dr. Arne Manzeschke von der Universität Bayreuth.

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