KOMMENTAR

Der Preis des Klonens ist zu hoch

Peter LeinerVon Peter Leiner Veröffentlicht:

"Wir werden uns nicht einigen können, wann Leben beginnt." Dieses Bekenntnis von Professor Jens Reich aus Berlin, Mitglied des Nationalen Ethikrates, wird seit heute die Diskussionen um das therapeutische Klonen noch stärker als bisher begleiten: Denn in Korea ist es offenbar erstmals gelungen, embryonale Stammzellen aus einem menschlichen Embryo herzustellen, der durch Klonen entstanden ist. Für die einen ist der entstandene Embryo der Beginn menschlichen Lebens, für die anderen dagegen nur ein Zellhaufen, der für medizinische Forschungszwecke genutzt werden kann.

Zweifelsohne ist die Transplantation von körpereigenem Gewebe, das aus solchen embryonalen Stammzellen entstanden ist, ein vielversprechender Therapie-Ansatz, weil zum Beispiel das Problem der Abstoßungsreaktion minimiert werden könnte. Doch zu welchem Preis?

Solange Zweifel über den Zeitpunkt des Beginns menschlichen Lebens bestehen, sollten Versuche zum therapeutischen Klonen auf Eis gelegt werden. Stattdessen muß viel stärker als bisher das Potential adulter Stammzellen ausgelotet werden. Sonst wäre der Preis der Klon-Forschung zu hoch.

Lesen Sie dazu auch: "Der Standpunkt Deutschlands in der Forschung mit Stammzellen ist inkonsistent und übermoralisierend"

Mehr zum Thema

Noch keine in vivo-Daten

Bakterielle Enzyme wandeln Blutgruppen A und B in 0 um

DNA

Genschere CRISPR/Cas bald noch breiter einsetzbar?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Referentenentwurf

Lauterbachs Klinikreform: Lob von den Uniklinika und Prügel aus den Ländern

Gastbeitrag zur Kardioonkologie

Herzinsuffizienz zieht Komorbiditäten an

Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis