Deutschland braucht dringend mehr Diabetes-Prävention

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NEU-ISENBURG (eis). Immer mehr Menschen bekommen in immer jüngerem Alter Diabetes. Im Fokus des Weltdiabetestags am 14. November stehen daher Kinder und Jugendliche.

Typ-1-Diabetes nimmt weltweit in diesen Altersgruppen jedes Jahr um drei Prozent zu. Die Ursachen dafür sind letztlich unbekannt. Auch die Forschung zur Prävention von Typ-1- Diabetes steht erst am Anfang. Die Internationale Diabetes Föderation (IDF) als Mitinitiator des Diabetestags macht daher vor allem auf die schwierige Versorgung von Kindern mit Diabetes in vielen Teilen der Welt aufmerksam. In Entwicklungsländern bedeutet die Diagnose immer noch häufig ein Todesurteil.

In Industrieländern bereitet darüber hinaus die rasante Zunahme von Typ-2-Diabetes große Sorgen. Acht Millionen Menschen sind bereits in Deutschland betroffen. Zwar ist der sogenannte Altersdiabetes bei Kindern noch relativ selten. "Durch Bewegungsmangel und ungesunde Kost werden allerdings in diesem sensiblen Alter die Weichen in Richtung Übergewicht und Typ-2-Diabetes gestellt", betont Professor Stephan Martin vom Westdeutschen Diabetes- und Gesundheitszentrum (WDGZ) der Sana-Kliniken in Düsseldorf. Der Diabetologe fordert daher dringend mehr Adipositas-Prävention bei Kindern.

Im Gespräch mit der "Ärzte Zeitung" betonte Martin, dass sich solche Programme langfristig rentieren. So erkranken inzwischen nicht nur alte Menschen, sondern zunehmend 40- bis 45-jährige Erwerbstätige an Diabetes. Das werde auch zu einer großen Belastung für den Wirtschaftsstandort. So sind nach der CoDiM-Studie für Diabetiker im Erwerbsalter pro Jahr allein 188 Euro an Lohnfortzahlung und 1140 Euro für Frühverrentung aufzuwenden. Bei Millionen junger Diabetiker in Deutschland kämen da Milliarden-Beträge zusammen, so Martin.

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