Neurologie

Einblick in die Entstehung von Individualität

Das Gehirn wächst an seinen Aufgaben und verändert sich mit jeder neuen Erfahrung. Persönlichkeit und Verhalten entwickeln sich weiter.

Veröffentlicht:

DRESDEN/WASHINGTON. Eine reichhaltige Umwelt fördert die Bildung einer individuellen Hirnstruktur. Das haben deutsche Forscher nun durch neurobiologische Untersuchungen von Mäusen bewiesen.

Bei den Tieren beeinflussten Erfahrungen die Neubildung von Nervenzellen und führten zu messbaren Veränderungen im Gehirn. (Science 2013; 340 (6133): 756-759).

"Diese individuellen Unterschiede lassen sich weder auf Gene noch auf die Umwelt zurückführen, denn alle Tiere hatten das gleiche Erbgut und waren gleichen Umweltbedingungen ausgesetzt", sagte Studienleiter Professor Gerd Kempermann vom DFG-Forschungszentrum für Regenerative Therapien Dresden (CRTD).

Die Forscher hatten 40 genetisch identische Mäuse in ein Gehege mit reichhaltigem Angebot zur Beschäftigung und Erkundung gesetzt. Mit Hilfe besonderer Sender an den Tieren erstellte das Wissenschaftlerteam Bewegungsprofile.

Starke Aktivität habe zu einer höheren Neubildung von Nervenzellen in der für Lernen und Gedächtnis zuständigen Hirnregion geführt.

Das Testgelände war nach Forscherangaben zudem so abwechslungsreich, dass jede Maus ihre ganz individuellen Erfahrungen machen konnte. «Deswegen unterschieden sich die Tiere im Laufe der Zeit immer mehr in ihrer Erfahrungswelt und in ihrem Verhalten», erläuterte Kempermann. (dpa)

Mehr zum Thema

Australische Studie

So häufig führt Kindesmisshandlung zu psychischen Erkrankungen

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

In Zahlen

Ärztemangel? Wir haben mal nachgerechnet

Lesetipps
„Kein Krankenhaus kennt momentan seine Zukunftsperspektive“: Der unparteiische Vorsitzende des G-BA, Professor Josef Hecken.

© Rolf Schulten

Kritik an Regierungsplänen

G-BA-Chef Hecken: Ärzten droht Burn-out nicht vom Geldzählen!