Entwurf der neuen Leitlinie Migräne steht im Internet

NEU-ISENBURG (gwa). Im Herbst gibt es eine neue Leitlinie zur Therapie und Prophylaxe bei Migräne, um die Behandlung Betroffener zu optimieren. Der gemeinsame Entwurf der Deutschen Gesellschaft für Neurologie und der Deutschen Migräne- und Kopfschmerzgesellschaft steht im Internet. Die Verfasser bitten ihre Kollegen um Kommentare und konstruktive Kritik.

Veröffentlicht:

Die bisherige Leitlinie wurde unter Federführung von Professor Hans-Christoph Diener von der Universität Essen überarbeitet. Die Migräne-Akademie, eine Initiative von MSD, hat den Entwurf auf ihrer Internetseite veröffentlicht. Kollegen, die Patienten mit Migräne behandeln, können nach kostenloser Registrierung zu dem Entwurf Stellung nehmen und damit erstmals an der Gestaltung der Leitlinie mitwirken.

Wichtige Empfehlungen und Hinweise des Entwurfs sind:

  • Triptane sind die Substanzen mit der besten Wirksamkeit bei Attacken.
  • Ergotamin als Monosubstanz gibt es nur noch als 2-mg-Tablette.
  • 25 mg bis 100 mg Topiramat sind als Prophylaxe wirksam; limitierend sind unerwünschte ZNS-Effekte.
  • 1000 mg ASS in gepufferter Form sind ähnlich wirksam wie 400 mg Ibuprofen und 50 mg Sumatriptan.
  • Pizotifen, Methysergid und Lisurid stehen in Deutschland zur Prophylaxe nicht mehr zur Verfügung.
  • Bei Attacken in der Schwangerschaft ist 1 g Paracetamol erste Wahl. Zur Prophylaxe sind zweimal 300 mg Magnesium täglich geeignet.
  • Kinder und Jugendliche können zur Prophylaxe 10 mg Propranolol pro Kilogramm Körpergewicht oder 5 mg Flunarizin bekommen.
  • Akupunktur reduziert die Häufigkeit von Attacken.
  • Sport und Verhaltenstherapien sind wichtige Ergänzungen der medikamentösen Therapie.

Die Leitlinie steht im Internet unter http://www.migraene-akademie.de

Schlagworte:
Mehr zum Thema

Krankenkassen-Auswertung

Mehr Menschen in Hessen bekommen Migräne-Diagnose

Internationaler Tag der Klinischen Studien

Warum können Klinische Studien eine gute Therapie-Option sein?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Lesetipps
Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (r.) bei der Kabinettssitzung am Mittwoch in Berlin.

© Michael Kappeler/dpa

Bessere Rahmenbedingungen für Praxen

Kabinett macht Weg für Lauterbachs Hausärzte-Gesetz frei

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle

Der Nephrologe Prof. Jürgen Floege von der Uniklinik RWTH Aachen rät beim 18. Allgemeinmedizin-Update-Seminar in Mainz davon ab den RAS-Blocker abzusetzen wenn der Kaliumspiegel des Patienten ansteigt, da so weder die eGFR verbessert noch das Hyperkaliämierisiko gesenkt wird.

© SaroStock / stock.adobe.com / generated AI

Nephrologe rät

RAS-Blocker bei Hyperkaliämie möglichst nicht sofort absetzen