Eplerenon verkürzt Dauer der stationären Behandlung bei Wiedereinweisung

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Für die Risikogruppe der Patienten mit Herzinsuffizienz oder linksventrikulärer Dysfunktion nach akutem Myokardinfarkt steht seit kurzem auch in Deutschland der Aldosteronantagonist Eplerenon (Inspra®) als neue Therapieoption zur Verfügung.

Den klinischen Beweis für die signifikante Reduktion von Mortalität und Morbidität durch Eplerenon EPHESUS-Studie (Eplerenone Post-Acute Myocardial Infarction Heart Failure Efficacy and Survival Study).

In der EPHESUS-Studie sind 6642 Patienten mit akutem Myokardinfarkt und linksventrikulärer Dysfunktion (Auswurffraktion < 40 Prozent, im Mittel 33 Prozent) randomisiert einer Behandlung mit Eplerenon oder Placebo zugeteilt worden. Durch Eplerenon wurde die Gesamtsterblichkeit signifikant um 15 Prozent gesenkt. Die kombinierte Rate kardiovaskulär bedingter Todesfälle oder Klinikeinweisungen nahm signifikant um 13 Prozent ab. Auch die Inzidenz des plötzlichen Herztodes war in der Eplerenon-Gruppe um 23 Prozent niedriger als in der Placebo-Gruppe.

Schon nach 30tägiger Behandlungsdauer führte Eplerenon zu einer signifikanten Reduktion der Gesamtmortalität um 31 Prozent (3,2 versus 4,6 Prozent). Auch die Risikoreduktion für den kombinierten Endpunkt (kardiovaskulär bedingte Mortalität oder Klinikeinweisung) war mit 13 Prozent schon zu diesem frühen Zeitpunkt ebenfalls signifikant.

Auch auf die Morbidität hatte der Aldosteronantagonist einen günstigen Einfluß. So reduzierte sich die Zahl der Patienten, die wegen Herzinsuffizienz in eine Klinik eingewiesen werden mußten, um 15 Prozent. Die Gesamtzahl aller Klinikaufnahmen infolge Herzinsuffizienz wurde um 23 Prozent verringert.

Aus einer von Professor Mihai Gheorghiade aus Chicago vorgestellten Analyse der EPHESUS-Daten geht hervor, daß Eplerenon auch dann, wenn Patienten wegen Herzinsuffizienz stationär aufgenommen werden mußten, von Vorteil war. Im Falle einer Behandlung mit dem Aldosteronantagonisten verkürzte sich nämlich die Dauer der Klinikaufenthalte.

Gheorghiade und Mitarbeiter fanden heraus, daß die 13,3 Prozent aller Patienten in der Placebo-Gruppe, die mit Herzinsuffizienz in die Klinik kamen, dort im Schnitt 10,3 Tage verbrachten. Im Vergleich dazu war die Dauer des Krankenhausaufenthalts entsprechender Patienten (11,8 Prozent) in der Eplerenon-Gruppe mit im Mittel 8,6 Tagen signifikant kürzer. (ob)

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