Feinstaub schadet alten Herz-Kreislauf-Patienten

NEW HEAVEN (mut). An Tagen mit hoher Feinstaubbelastung kommen mehr alte Menschen aufgrund von kardiovaskulären Erkrankungen und von Lungenkrankheiten in eine Klinik als an Tagen mit sauberer Luft. Der Unterschied beträgt bis zu 15 Prozent.

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Nach Daten einer US-Studie ist die schlechte Luft vor allem bei Herzinsuffizienz gefährlich. Steigt die Konzentration des besonders lungengängigen Feinstaubs mit einer Partikelgröße von 2,5 µm im Tagesmittel um 120 µg/m3, und das ist in vielen deutschen Städten nicht selten, dann müssen 15 Prozent mehr alte Menschen wegen einer Herzinsuffizienz in eine Klinik.

Grundlage für die Studie sind Daten von elf Millionen Mitgliedern der US-Krankenversicherung Medicare zu Krankenhauseinweisungen. Diese wurden mit der Feinstaubbelastung an den jeweiligen Tagen in der Nähe der Betroffenen verglichen (JAMA 295, 2006, 1127).

Berücksichtigt wurden Einweisungen von Menschen über 65 Jahre. Geschaut wurde nach Einweisungen wegen zerebro-, kardio- und periphervaskulären Erkrankungen sowie wegen COPD und Atemwegsinfekten. Als Kontrolle dienten Einweisungen wegen Verletzungen. Im Schnitt kam es zu 37 Krankenhauseinweisungen pro 100 000 Versicherter pro Tag. Den größten Anteil hatten ischämische Herzerkrankungen (8/100 000/Tag) gefolgt von zerebrovaskulären Erkrankungen (5,4 /100 000/Tag).

Steigt die Feinstaubkonzentration um 100 µg/m3, steigt die Rate für Klinikeinweisungen am selben Tag aufgrund einer Herzinsuffizienz um 13 Prozent, wegen COPD, einer Atemwegsinfektion oder einer peripher vaskulären Erkrankung um je neun Prozent. Acht Prozent waren es aufgrund einer zerebrovaskulären Erkrankung und vier Prozent aufgrund einer ischämischen Herzerkrankung. An Tagen mit hoher Feinstaubbelastung kam es nicht vermehrt zu Einweisungen wegen Unfällen

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