Feinster Sprühnebel bringt Steroid auch in die kleinsten Atemwege

MÜNCHEN (sto). Asthma bronchiale ist eine chronisch-entzündliche Erkrankung des gesamten Bronchialsystems, besonders der kleinen Atemwege. Neue Studienergebnisse weisen darauf hin, daß die entzündlichen Prozesse in den peripheren Atemwegen sogar schwerwiegender sind als in den zentralen Bronchialregionen.

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Für die Therapie ist es daher wichtig, daß entzündungshemmende Arzneien wie Glukokortikoide vor allem auch in die Peripherie der Atemwege gelangen.

Persistierende Entzündungsvorgänge bei Asthmatikern führen nach Angaben des Pneumologen Dr. Thomas Voshaar vom Krankenhaus Bethanien in Moers zu dauerhaften pathologisch-anatomischen Veränderungen der kleinen Atemwege. Die Grundlagen dafür können schon in der Kindheit gelegt werden, auch wenn eine chronische Entzündung nicht symptomatisch wird, sagte Voshaar bei einer Veranstaltung von Fujisawa in München.

In der Regel könne eine Erkrankung der kleinen Atemwege klinisch erst in einem sehr weit fortgeschritte-nen Stadium erkannt werden, meist durch eine Lungenfunktionsmessung. Inzwischen sei außerdem bekannt, daß es vor allem beim nächtlichen Asthma zu einer vermehrten Infiltration entzündlicher Zellen in die Alveolen kommt.

Mit den üblichen Dosier-Aerosolen und Trockenpulversystemen werden nach Voshaars Angaben meist nur die großen und mittleren Bronchien erreicht. Dort sei die Zahl der Glukokortikoid-Rezeptoren im Epithel und in der glatten Muskulatur der oberen Atemwege aber recht gering. Um eine adäquate Entzündungshemmung zu erreichen, müsse eine Deposition von Glukokortikoiden vor allem auch in der Peripherie erreicht werden, so Voshaar. Das sei aber nur möglich, wenn die Inhalationssysteme den Wirkstoff in der optimal geeigneten Partikelgröße abgeben.

In Junik® ist der Wirkstoff Beclometason im Treibgas Hydrofluoralkan gelöst und damit homogen verteilt, wie Voshaar berichtet hat. Beclometason bilde bei einem Sprühstoß besonders feine Partikel, was zu einer insgesamt höheren peripheren Deposition des Steroids führe. Das bewirke dann auch eine verbesserte antientzündliche Wirkung in den peripheren Atemwegen. Die pulmonale Gesamtdeposition durch den Inhalator liege bei etwa 50 bis 60 Prozent der Dosis, so Voshaar.

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