Forderungskatalog der Onkologen

BERLIN (gvg). Aus Anlaß des 27. Deutschen Krebskongresses, der heute beginnt, hat die Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) einen Forderungskatalog präsentiert. Das Papier listet Maßnahmen auf, mit denen die onkologische Versorgung in Deutschland optimiert werden soll.

Veröffentlicht:

Die Forderungen richten sich an Politiker, Kostenträger und Ärzte gleichermaßen. Einige der wichtigsten Punkte beschäftigen sich damit, wie innovative Therapien in Deutschland künftig rascher als bisher jenen Patienten zugute kommen, die davon wahrscheinlich profitieren würden.

So schlug der DKG-Vorsitzende Professor Michael Bamberg in Berlin vor, daß Krankenkassen gezielt zertifizierte Krebszentren beauftragen, klinische Studien zum Off-Label-Gebrauch etablierter Substanzen bei seltenen Krebsarten zu machen. Hierfür müßten dann Sonderbudgets geschaffen werden.

Das Anwendungsfeld neuer Therapien könnte so rascher als bisher ausgeleuchtet werden. Und die Krankenkassen bekämen eine wissenschaftliche Grundlage für die Entscheidungen im Zusammenhang mit der Kostenerstattung.

Weitere Forderungen der DKG sind die nach der Einführung eines flächendeckenden klinischen Krebsregisters, nach einer Ausweitung der Sonderentgelte für moderne Therapieverfahren sowie nach einer Gleichberechtigung von Niedergelassenen und Krankenhäusern bei der Kostenerstattung von Chemotherapien.

Eher an die eigene Adresse gerichtet ist der Wunsch nach einer Ausweitung der Zertifizierung onkologischer Zentren. Hier gibt es in jüngster Zeit Erfolge zu vermelden, wie Professor Werner Hohenberger aus Erlangen, Präsident des diesjährigen Kongresses, betonte. So sei kürzlich von der Organisation OnkoZert, die von der DKG getragen wird, das einhundertste Brustkrebszentrum in Deutschland zertifiziert worden. Außerdem gebe es jetzt das erste zertifizierte Darmkrebszentrum.

Der Krebskongreß im Internet: http://www.krebskongress2006.de/

Mehr zum Thema

Gastbeitrag zur Kardioonkologie

Herzinsuffizienz zieht Komorbiditäten an

Trend der letzten 25 Jahre

Mehr Krebsdiagnosen, weniger krebsbedingte Todesfälle

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Neue Testmethoden für das Darmkrebsscreening, sind ein Multitarget-Tests (mtFIT) von Team um Dr. Thomas Imperiale, der neben Hämoglobin eine Reihe methylierter DNA-Marker (LASS4, LRRC4, PPP2R5C und ZDHHC1) nachweist und ein Test über zellfreie Tumor-DNA (ctDNA) vom Team um Dr. Daniel Chung, der bestimmte Tumormutationen wie KRAS und APC erkennt, ebenso ungewöhnliche Methylierungen und auffällige Fragmentierungsmuster.

© appledesign / stock.adobe.com

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf