Fruchtbar trotz Chemo - das stützt die Psyche

BONN (im). Gynäkologen und Onkologen müssen nicht befürchten, Krebspatientinnen mit Kinderwunsch durch den Hinweis auf den möglichen Verlust der Fertilität zu überfordern. Vielmehr stützt die Aufklärung etwa über einen Schutz der Fruchtbarkeit die Psyche der Kranken. Das hat eine offene Pilotstudie am Uniklinikum Bonn ergeben.

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Psychoonkologin Melanie Wollenschein und Professor Anke Rohde befragten 30 Krebspatientinnen sechs Monate nach dem Einfrieren von Eierstockgewebe in flüssigem Stickstoff. Wollenschein hat die Ergebnisse auf dem Kongress des Dachverbands Reproduktionsbiologie und Reproduktionsmedizin in Bonn vorgestellt.

Die Frauen hatten die Kryokonservierung vornehmen lassen, nachdem sie an Brustkrebs, Hodgkin-Lymphom oder Darmkrebs erkrankt waren. Jede zweite Tumorpatientin beschrieb einen positiven Einfluss der Kryokonservierung auf die Krankheitsverarbeitung. Auf die Psyche der übrigen Frauen hatte das Verfahren keinen Effekt.

Das Gefühl, jede Möglichkeit gegen Kinderlosigkeit ausgeschöpft zu haben, sei wichtig für die psychologische Stabilisierung der Frauen gewesen. Wollenschein kündigte an, die Studie auf diejenigen Krebskranken zu erweitern, die sich gegen ein Verfahren zum Erhalt der Fruchtbarkeit vor einer Strahlen- oder Chemotherapie entscheiden.

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