Frühe invasive Therapie ist bei Infarkt die beste Strategie

ATLANTA (ob). Bei akutem Myokardinfarkt ohne ST-Hebung (NSTEMI) ist eine frühe invasive Intervention die beste Behandlungsstrategie. Im Vergleich zu einer mehr konservativen Vorgehensweise kann dadurch auch langfristig die Prognose deutlich verbessert werden.

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Bei Verdacht auf Myokardinfarkt ist Eile geboten. © corbis

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Das belegen Ergebnisse einer Metaanalyse von drei großen Studien (n = 5467) mit jeweils fünfjähriger Beobachtungsdauer, die Professor Keith Fox aus Edinburgh beim Kardiologenkongress der Fachgesellschaft ACC in Atlanta vorgestellt hat. Verglichen wurde jeweils eine routinemäßige invasive Strategie (frühe Koronarangiografie, dann PTCA oder Bypass-Op) mit einer weniger aggressiven, selektiven Strategie (invasives Vorgehen nur bei refraktärer Angina pectoris trotz optimaler Medikation).

Die Bilanz nach fünf Jahren: Gemessen an den Ereignisraten für den primären Endpunkt (kardiovaskulärer Tod, Re-Infarkt) erwies sich das routinemäßige invasive Vorgehen als die überlegene Behandlungsstrategie (14,7 versus 17,9 Prozent). Ihre Überlegenheit spiegelte sich vor allem in der stärkeren Reduktion von neuen Myokardinfarkten wider (10 versus 12,9 Prozent).

NSTEMI-Patienten mit hohem kardiovaskulären Risiko profitierten am meisten von der aggressiven Vorgehensweise. In dieser Subgruppe wurde die Ereignisrate absolut um 11,1 Prozentpunkte und relativ um 32 Prozent gesenkt (33 versus 44,1 Prozent). Paradoxerweise wird in der Praxis aber gerade bei diesen Patienten häufig auf eine invasive Intervention verzichtet, kritisierte Fox. Bei Patienten mit mittlerem oder niedrigem Risiko war die absolute Risikodifferenz zugunsten der aggressiven Strategie mit 3,8 respektive 2 Prozentpunkten geringer.

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