Für Frauen, die hoch hinaus wollen

VALENCIA (rom). Bei Frauen, die mit hormonalen Kontrazeptiva verhüten und sich für längere Zeit im Gebirge in großen Höhen aufhalten, sollte unbedingt auf ein Präparat mit geringem Östrogenanteil geachtet werden, um das Thromboserisiko zu minimieren. Dies empfahl Dr. Conxita Leal vom Institut d'Estudis de Medicina de Muntanya in Valencia bei einem Symposium in der spanischen Stadt.

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Zwar seien noch keine derartigen Gefäßereignisse in Verbindung mit Bergtouren publiziert, aber dennoch sei Vorsicht geboten. Die Höhenmedizinerin riet explizit zu oralen Verhütungsmitteln der zweiten Generation, die 30 µg Ethinylöstadiol enthalten.

Dagegen gebe es Hinweise, daß Präparate der dritten Generation, die zwar sogar nur 20 µg Ethinylöstradiol, aber als Gestagen-Komponente Desogestrel oder Gestoden enthalten, schon bei Aufenthalten in geringen Höhen mit einem erhöhten Risiko für venöse Thromboembolien einhergehen.

Leal wies darauf hin, daß bei längeren Bergtouren oder Expeditionen Kälte, Anstrengung und eventuell allein schon die Hypoxie den Menstruationszyklus durcheinander bringen können.

Möchten sich schwangere Frauen langfristig im Gebirge aufhalten, sollten sie auf eine ausreichende Hydratation achten. Schwangere, die sich fit und gesund fühlen, können auch noch auf einer Höhe von über 2000 Meter körperlich aktiv sein. Frauen mit Risikoschwangerschaften hingegen sollten besser im Tal bleiben, empfiehlt Leal.

Ausführliche Empfehlungen für Frauen auf Bergtouren hat Leal mit vier Kolleginnen in einer Arbeitsgruppe der Internationalen Vereinigung der Alpinvereinigungen UIAA erarbeitet. Sie werden voraussichtlich in der Dezemberausgabe der Zeitschrift "High Altitude Medicine & Biology" erscheinen.

Im Anschluß daran wollen die UIAA sowie die International Society for Mountain Medicine die Bergempfehlungen für Frauen in ihre Web-Seiten unter www.uiaa.ch sowie www.ismmed.org stellen.

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