Hepatitis C

GBA weicht von IQWiG-Empfehlung ab

Der GBA bescheinigt Simeprevir einen beträchtlichen Zusatznutzen für Patienten mit chronischer Hepatitis C vom Genotyp 1. Dabei geht er über die Bewertung des IQWiG hinaus.

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NEUSS. Der Gemeinsame Bundesausschuss (GBA) hat seinen Beschluss zur Nutzenbewertung für Simeprevir (Olysio®) von Janssen zur Therapie bei chronischer Hepatitis C veröffentlicht.

Das Gremium bescheinigt Simeprevir basierten Kombinationstherapien für alle Patientengruppen mit chronischer Hepatitis Monoinfektion vom Genotyp 1 einen beträchtlichen Zusatznutzen. Über die IQWiG-Bewertung hinausgehend attestiere der GBA auch einen Zusatznutzen für einen Großteil der Patienten mit Genotyp 4 sowie von Patienten mit HIV-Koinfektion, teilt der Hersteller mit.

Simeprevir ist kombiniert mit anderen antiviralen Mitteln indiziert für die Therapie bisher unbehandelter und erfolglos mit PR (pegyliertem Interferon alpha und Ribavirin) vortherapierter HCV-Patienten Genotyp 1 und 4. Dies umfasst auch Patienten mit Zirrhose und HIV-Koinfektion.

Neben dem Standardregime, der Kombination von Simeprevir mit PR, stehe für eine definierte Patientengruppe mit dringendem Therapiebedarf, bei der Interferon nicht geeignet ist, eine hoch wirksame Therapie in Kombination mit Sofosbuvir zur Verfügung, die über insgesamt zwölf Wochen verabreicht wird.

Über 90 Prozent der Patienten erhielten mit diesem Regime eine Chance auf Heilung (Lancet 2014; 384 (9956): 1756-1765), erinnert das Unternehmen in seiner Mitteilung.

Die Kombi aus Simeprevir und Sofosbuvir sei das einzige zugelassene Therapieregime, das auch bei Leberzirrhose immer nur über zwölf Wochen gegeben werden muss. Zudem sei zusätzliches Ribavirin verzichtbar. (eb)

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