Gehirnuntersuchungen schon bei Ungeborenen

Veröffentlicht:

TÜBINGEN (dpa). Die Universitätsklinik Tübingen kann nach eigenen Angaben als erste in Europa schon bei ungeborenen Kindern die Entwicklung des Gehirns untersuchen. Ab der 20. Schwangerschaftswoche können Ärzte per fetaler Magnet-Enzephalografie (fMEG) feststellen, wie gut ein Fötus optische und akustische Reize im Gehirn verarbeite. Das Gerät zur fMEG wurde am Freitag in Betrieb genommen, wie die Klinik mitteilte.

Über die Bauchwand der Mutter wird das Kind mit Ton- und Lichtsignalen stimuliert. Die fMEG registriert, ob und wie schnell das Kind diese Reize erfasst. Dazu wertet das Gerät magnetische Feldänderungen in der Hirnrinde des Ungeborenen aus. Bei Risikoschwangerschaften könne so zum Beispiel der ideale Zeitpunkt für einen Kaiserschnitt bestimmt werden, teilte die Klinik mit. Bislang liefen die Ärzte oft Gefahr, das Kind entweder zu früh auf die Welt zu holen oder aber eine Unterversorgung im Mutterleib zu riskieren.

Das weltweit erste fMEG-Gerät entwickelten Tübinger Mediziner gemeinsam mit der amerikanischen University for Medical Sciences of Arkansas. Dort ist das Gerät seit neun Jahren in Betrieb. Das zweite, bereits weiterentwickelte Modell steht nun in der Tübinger Universitäts-Frauenklinik.

Mehr zum Thema
Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ASCO-Jahrestagung

Brustkrebs-Prävention wird neu gedacht

Häufiges Globusgefühl

Beim „Kloß im Hals“ steckt oft zu viel Spannung im Schlund

Lesetipps
Die Erwartung bei vielen ist hoch, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten vor Erkrankungen schützen bzw. deren Verlauf lindern könnte. Allerdings lassen sich aus Beobachtungsstudien offenbar keine Kausalzusammenhänge ableiten. 

© Ben / stock.adobe.com / generated AI

Gastbeitrag

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D: Viel hilft nicht immer viel

„Man kann viel tun, aber nicht zum Nulltarif!“, sagt Professor Nicola Buhlinger-Göpfarth zum Thema Hitzeschutz.

© Jens Schicke, Berlin

Interview mit Hausärzteverbands-Chefin

Nicola Buhlinger-Göpfarth: Das sollten Hausarztpraxen in Hitzewellen beachten