Glitazon senkt HbA1c ähnlich gut wie Metformin

WIESBADEN (hbr). Der Insulinsensitizer Pioglitazon senkt den Blutzucker von Typ-2-Diabetikern mindestens so gut wie eine Monotherapie mit Metformin und ist zudem in der oralen Kombinationstherapie effektiv.

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Das Präparat verbessert die Insulinempfindlichkeit. Die Monotherapie kommt in Betracht, wenn Metformin kontraindiziert ist oder nicht vertragen wird. Die Wirksamkeit in der Monotherapie wurde unter anderem in einer Studie mit fast 1200 Patienten nachgewiesen, die bisher nicht behandelt worden waren. Die Patienten hatten bis zu 2550 Milligramm Metformin oder bis zu 45 Milligramm Pioglitazon (actos®) täglich eingenommen.

Die Untersuchung gehört zu den Quartett-Studien, in denen das Glitazon in der Monotherapie und in der Kombinationstherapie mit Metformin und Sulfonylharnstoff verglichen wurde, berichtete Professor Kristian Rett aus Wiesbaden auf einer Veranstaltung des Unternehmens Takeda Pharma. Die Studie dauerte ein Jahr. Die Teilnehmer hatten einen BMI von 31 kg/m² und seit drei Jahren einen Typ-2-Diabetes.

Der HbA1c lag zu Beginn bei 8,7 Prozent. Pioglitazon verringerte die HbA1c- und die Nüchternglukose-Werte. Die HbA1c-Senkung war in beiden Gruppen ähnlich: 1,4 Prozentpunkte bei Pioglitazon und 1,5 Prozentpunkte bei Metformin. Die Nüchternglukosewerte wurden mit Pioglitazon um 2,5 mmol/l reduziert und damit stärker als bei Metformin (2,1 mmol/l).

Die kombinierte Therapie aus Metformin und Pioglitazon wurde ein Jahr lang bei Typ-2-Diabetikern geprüft, die bereits seit 5,3 Jahren Diabetes hatten. HbA1c-Wert und Nüchternblutzucker wurden mit Metformin/Pioglitazon und Metformin/Sulfonylharnstoff ähnlich stark gesenkt - mit einem leichten Vorteil für Pioglitazon beim Plasma-Serum-Glukosespiegel.

Zusätzlich beeinflußt das Glitazon die Dyslipidämie günstig, wie Rett sagte. So sinkt der Triglycerid-Wert mit Pioglitazon signifikant stärker als mit Metformin. Und das HDL-Cholesterin wird mit Pioglitazon doppelt so stark erhöht wie mit Metformin.

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