Grippeschutz von Pflegekräften mangelhaft

NEU-ISENBURG (eis). Viele Pflegekräfte in Altenheimen und Kliniken lassen sich nicht gegen Grippe impfen. Aufklärungskampagnen zeigen zwar Erfolge, diese reichen aber bei weitem nicht aus. Vorbild beim Grippeschutz sind niedergelassene Ärzte.

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Wer beruflich Kontakt mit Patienten hat, dem rät die Ständige Impfkommission jedes Jahr zur Grippe-Impfung. Das schützt die Beschäftigten. Auch wird vermieden, dass sich Patienten bei Personal anstecken können, und bei Grippewellen wird die Funktion von Kliniken, Praxen und Pflegeheimen sichergestellt. Trotz der Empfehlung hatten sich 2001 nach einer Studie an der Uniklinik in Frankfurt am Main nur 3,5 Prozent des Personals gegen Influenza impfen lassen. Das berichten Dr. Sabine Wicker und ihre Kollegen (DMW 132, 2007, 1683).

Seit 2003 gab es Aufklärungskampagnen, und die Impfraten stiegen 2006 auf knapp 26 Prozent. Das ist ungenügend, so die Betriebsärztin. Sie sieht weiter hohen Aufklärungsbedarf. Zwar liegt die Impfrate des Klinikums etwas höher als der bundesweite Durchschnitt. So waren in einer Umfrage 2006 nur 22 Prozent des medizinischen Personals gegen Grippe geimpft. Viel höher waren die Impfraten aber in anderen Risikogruppen wie über 60-Jährigen (48 Prozent) und chronisch Kranken (41 Prozent).

Übrigens: Vorbild beim Grippeschutz sind niedergelassene Ärzte. Das hat 2006 eine Umfrage der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ergeben. 73 Prozent der befragten Ärzte gaben an, geimpft zu sein. 56 Prozent hatten ihr Praxisteam vollständig und 28 Prozent teilweise geimpft.

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