Kommentar zum ADHS-Modell der KBV

Gut auf dem Papier...

Helmut LaschetVon Helmut Laschet Veröffentlicht:

Die Idee ist fabelhaft: In ihrer "Werkstatt" entwirft die KBV für Problemfelder der medizinischen Versorgung Blaupausen für eine Verbesserung, die sich an einem Ideal orientieren.

Dazu benötigt man qualifizierte und leistungsbereite Ärzte, die den besonderen Anforderungen der in der Vertragswerkstatt der KBV entworfenen Modelle genügen und ferner Krankenkassen, die diese Add-on-Leistung auch finanzieren wollen.

In der Realität zeigt sich zweierlei: Erstens, dass Papier geduldig ist. Und zweitens, dass nicht alles, was auf dem Papier gut aussieht, in der Wirklichkeit so funktioniert, wie man sich das gedacht hat.

Trotz inzwischen jahrelanger Entwicklungszeit haben die in der Vertragswerkstatt entworfenen, durchaus anspruchsvollen Konzepte für die medizinische Versorgung fast keine Relevanz erreicht. Es mangelt an Performance im Vertragsgeschäft, das auch durch eine föderale KV-Struktur behindert wird.

So nehmen am ADHS-Vertrag, für den jetzt eine Evaluation vorgelegt worden ist, gerade einmal knapp 2200 Patienten teil. Genauso enttäuschend sind die Versorgungsergebnisse. Es gibt keine signifikanten Verbesserungen. Eine Ursachenanalyse steht allerdings noch aus.

Lesen Sie dazu auch: KBV-Vertragswerkstatt: Kein Mehrnutzen bei ADHS

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