HIV-Behandlung mit immer weniger Tabletten

ROM (wst). Mit Fosamprenavir (Fos-APV, Telzir®) gibt es seit kurzem einen weiteren potenten Protease-Hemmer zur Therapie schon behandelter und zuvor nicht behandelter HIV-infizierter Patienten.

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Pluspunkte des Amprenavir-Abkömmlings sind die einfache - von Mahlzeiten unabhängige - Einnahme, eine gute Verträglichkeit und ein günstiges Resistenzprofil. Das haben Experten auf einer Veranstaltung von GlaxoSmithKline in Rom betont.

Der neue Wirkstoff soll wie die meisten Protease-Hemmer für eine bessere Wirksamkeit mit Ritonavir (RTV) kombiniert werden, wie Professor Francois Raffi aus Nantes berichtet hat. Empfohlen wird die zweimal tägliche Einnahme von je einer 700-mg-Tablette Fos-APV und einer 100-mg-Kapsel RTV. Besonders bei noch nicht behandelten Patienten kann die Tagesdosis von 1400 mg/200 mg auch als Einmalgabe erwogen werden.

Wirksamkeit und Verträglichkeit von Fos-APV wurden in Studien bei über 1200 noch nicht oder bereits behandelten HIV-Infizierten geprüft. In der SOLO-Studie etwa hatten 649 bislang unbehandelte Patienten zusätzlich zu einer Basistherapie mit den Nukleosidanaloga Abacavir und Lamivudin entweder einmal täglich 1400/200 mg Fos-APV/RTV oder Nelfinavir (zweimal täglich 1250 mg) erhalten, wie Professor Jürgen Rockstroh aus Bonn berichtet hat.

Primärer Studienendpunkt war der Anteil der Patienten mit einer Viruskonzentration von weniger als 400 Kopien/ml Blut nach 48 Wochen. Mit Erfolgsraten von 69 Prozent und 68 Prozent waren hier beide Therapien gleich effektiv. Der Anteil der Therapieversager, bei denen trotz Therapie die Viruskonzentration über 100 000 Kopien/ml Blut lag, betrug bei Fos-APV/RTV sieben Prozent, bei Nelfinavir 17 Prozent. Diarrhöen, die häufigste unerwünschte Protease-Hemmer-Wirkung, hatten in der Fos-APV/RTV-Gruppe 10 Prozent, in der Nelfinavir-Gruppe 16 Prozent. Diese beiden Unterschiede waren signifikant.

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