Kommentar

Hepatitis-Problem größer als gedacht

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Chronische Virushepatitis verläuft über Jahre und Jahrzehnte fast ohne Symptome. Viele Betroffene wissen daher nichts von ihrer Krankheit, die unbehandelt mit einem hohen Risiko für Zirrhose und Leberkrebs verbunden ist.

Die Dunkelziffer der chronisch mit dem Hepatitis-B- oder C-Virus Infizierten ist dabei offenbar höher als angenommen. Bisher geht das Robert Koch-Institut in der Bevölkerung von 0,6 Prozent HBV-Trägern und 0,4 Prozent HCV-Trägern aus.

Jetzt wurde in Landarztpraxen im Münsterland belegt: Bei Menschen mit gering erhöhtem Risiko liegt die Trägerrate viel höher, nämlich bei 4,1 Prozent für HCV und bei 1,4 Prozent für HBV.

Als Risiko-Indikatoren wurden dabei schon ganz banale Symptome wie Müdigkeit, Bauchweh, Konzentrationsschwäche, Muskel- oder Gelenkschmerzen oder Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust gewertet.

Weitere Faktoren sind Tattoos, längere Auslandsaufenthalte, Bluttransfusionen, (zahn-)chirurgische Eingriffe oder auch Lebererkrankungen in der Familie.

Es ist daher wirklich angezeigt, bei jedem Patienten mit geringstem Infektionsverdacht einen Test auf HBV und HCV zu veranlassen. Und Jugendliche brauchen unbedingt den HBV-Impfschutz.

Lesen Sie dazu auch den Bericht: Hepatitis: Das Viren-Problem auf dem Land

Mehr zum Thema

3.500 Todesopfer jeden Tag

WHO-Bericht: 200.000 mehr Hepatitis-Fälle weltweit

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Neue Testmethoden für das Darmkrebsscreening, sind ein Multitarget-Tests (mtFIT) von Team um Dr. Thomas Imperiale, der neben Hämoglobin eine Reihe methylierter DNA-Marker (LASS4, LRRC4, PPP2R5C und ZDHHC1) nachweist und ein Test über zellfreie Tumor-DNA (ctDNA) vom Team um Dr. Daniel Chung, der bestimmte Tumormutationen wie KRAS und APC erkennt, ebenso ungewöhnliche Methylierungen und auffällige Fragmentierungsmuster.

© appledesign / stock.adobe.com

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf