Kommentar
Hoffnung bei tödlicher Infektion
70 Jahre lang wurde ohne viel Erfolg an einem Malaria-Impfstoff geforscht, jetzt scheinen Wissenschaftler endlich vor einem Durchbruch zu stehen: Noch kein Vakzine-Kandidat hat es bisher so weit in der klinischen Entwicklung gebracht wie der RTS,S-Impfstoff.
Die jetzt in Studien ermittelte Schutzwirkung von 60 Prozent erscheint zwar im Vergleich zu anderen modernen Impfstoffen nicht als sensationell. Immerhin ist es aber die erste wirksame Impfprophylaxe für eine Krankheit, an der weltweit jedes Jahr eine Million Menschen sterben. Die meisten Opfer sind dabei Kinder im Alter unter fünf Jahren.
Dass der Impfstoff überhaupt entwickelt werden konnte, ist einer erfolgreichen Kooperation aus einer privaten Hilfsorganisation und einem Pharma-Unternehmen zu verdanken. Über 100 Millionen US-Dollar hat die "Bill and Melinda Gates-Foundation" in die Entwicklung gesteckt, das Unternehmen GlaxoSmithKline hat nach Presseberichten etwa 300 Millionen US-Dollar investiert. Eine solche Zusammenarbeit lässt darauf hoffen, dass auch gegen andere schwere und vornehmlich Entwicklungsländer treffende Krankheiten wie Tuberkulose und Aids künftig wirksame und kostengünstige Impfstoffe und Therapeutika entwickelt werden können.
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