Prävention und Früherkennung

Kardiale Gefährdung bei Glukosetoleranz-Störung

Bereits eine gestörte Glukosetoleranz, die Diabetes-Vorstufe, fördert Herzinfarkt und Schlaganfall. Und: Gestörte Glukosetoleranz wird immer noch zu spät diagnostiziert.

Veröffentlicht:

Ein Verdacht auf gestörte Glukosetoleranz besteht immer bei Menschen mit metabolischem Syndrom. Bei abdomineller Adipositas wird ein Screening empfohlen mit:

  • Blutdruckmessung,
  • Nüchtern-Blutentnahme mit Bestimmung von Blutzucker, Gesamtcholesterin, HDL- und LDL-Cholesterin, Triglyzeriden und Harnsäure
  • Bestimmung des Body-Mass-Indexes (BMI), errechnet aus Körpergröße und Körpergewicht und
  • Messung des Taillenumfangs in der Mitte zwischen Rippenbogen und Hüftknochen und zwar am stehenden, entkleideten und normal atmenden Patienten. Beim Bauchumfang gilt: Mehr als 94 cm sollten es bei Männern nicht sein, bei Frauen nicht mehr als 80 Zentimeter.

Der Taillen- oder Bauchumfang hat eine wesentlich größere Bedeutung für das kardiovaskuläre Risiko als der BMI, denn er ist ein Maß für das abdominelle Fettgewebe. Dieses ist wegen seiner Hormonproduktion ein wichtiger Faktor bei der Entwicklung eines Typ-2-Diabetes. Je mehr abdominelles Fett ein Patient hat, um so größer ist sein kardiovaskuläres Risiko.

Sind außer einem erhöhten Bauchumfang zwei Parameter auffällig, etwa der Blutdruckwert und das LDL-Cholesterin, spricht man vom metabolischen Syndrom. Wenn bereits die Diagnose Typ-2-Diabetes steht und der Patient einen erhöhten Bauchumfang hat, ist von einem metabolischen Syndrom auszugehen.

Bei Patienten mit familiärer Belastung für Typ-2-Diabetes (Verwandte 1. Grades von Typ-2-Diabetikern) und einem auffälligen Blutglukose-Wert sollte ein oGTT gemacht werden. Dieser ist auch bei Frauen mit Gestationsdiabetes in der Anamnese oder einem polyzystischen Ovarialsyndrom indiziert. (Rö)

Mehr zum Thema

Veranstaltung beim Hauptstadtkongress

Präzisionsmedizin – wie kommt sie in die Versorgung?

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Mensch tippt auf Tastatur.

© Mikhail Tolstoy / stock.adobe.com

Liste veröffentlicht

Endlich: Zi zeigt, mit welchen PVS Praxen zufrieden sind

Der Hefepilz Candida auris in einer Petrischale

© Nicolas Armer / dpa / picture alliance

Krankmachender Pilz

Candida auris wird immer öfter nachgewiesen