KOMMENTAR

Kein Magenkeim - kein Krebs?

Dr. Marlinde LehmannVon Dr. Marlinde Lehmann Veröffentlicht:

Beim Thema Helicobacter pylori und Magenkrebs bleibt vorerst alles beim Alten. Denn die jetzt veröffentlichte Studie zum Effekt der Eradikationstherapie auf die Magenkrebs-Inzidenz reicht noch nicht, um groß in Diskussionen zu Screening- und Präventionsprogramme einzusteigen.

Zwar hat die Studie ergeben, daß bei Menschen ohne präkanzeröse Läsionen nach einer Eradikationstherapie Magenkrebs signifikant seltener ist als ohne eine solche Therapie. Für die Gesamtgruppe der Studienteilnehmer war die Eradikationstherapie jedoch ohne Nutzen. Fünf bis zehn Jahre, so schätzen die Kommentatoren der Studie, wird es noch dauern, bis genügend Daten für fruchtbare Diskussionen zu Screeningprogrammen vorliegen werden.

Bis dahin ist in der Praxis Magenkrebs-Prävention durch Eradikationstherapie aber nicht tabu. Kollegen können sich dazu grob an den Empfehlungen europäischer Gastroenterologen orientieren: Wenn Patienten schon Magenkrebs oder ein Magenfrühkarzinom hatten, wenn eine atrophische Gastritis vorliegt oder ein Verwandter ersten Grades Magenkrebs hat, scheinen nach bisherigen Daten H.-pylori-Diagnostik und bei positivem Befund die Eradikationstherapie sinnvoll zu sein.

Mehr zum Thema

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Interview zum 128. Deutschen Ärztetag

StäKo-Vorsitzender Herrmann: „Unsere Weiterbildungen sind überladen“

Lesetipps
Dr. Sonja Mathes sprach sich bei der Hauptversammlung des Marburger Bundes dafür aus, die Kolleginnen und Kollegen dabei zu unterstützen, die bald obligatorische Zeiterfassung für Ärzte an Unikliniken konsequent einzufordern.

© Rolf Schulten für die Ärzte Zeitung

143. Hauptversammlung des Marburger Bundes

MB-Delegierte: Elektronische Zeiterfassung an Unikliniken muss durchgesetzt werden

Dr. Andreas Botzlar, 2. Vorsitzender des Marburger Bundes

© Porträt: Rolf Schulten | Hirn: grandeduc / stock.adobe.com

Podcast „ÄrzteTag vor Ort“

Klinikärzte in der Primärversorgung – kann das gehen, Herr Dr. Botzlar?