KOMMENTAR

Kein Schutz für Kinder-Lungen

Von Thomas Müller Veröffentlicht:

Die Debatte um Schäden durch Feinstaub und Autoabgase erinnert etwas an die Diskussionen um den Klimawandel. Die Fakten liegen längst auf dem Tisch, und doch wehren sich alle Beteiligten mit Händen und Füßen, an den Ursachen etwas zu ändern: Es bleibt bei blumigen Verlautbarungen und folgenlosen Absichtserklärungen.

Beim Klimawandel mag das noch verständlich erscheinen, weil er unseren Lebensstil komplett infrage stellt, und der lässt sich nur schwer ändern. Damit unsere Kinder gesünder aufwachsen und weniger Menschen an Herzinfarkten sterben, würde es aber schon helfen, Rußfilter in Dieselfahrzeuge einzubauen und Feinstaubgrenzwerte ernst zu nehmen.

Schließlich erscheinen alle paar Wochen neue Studien, die zeigen, dass Autoabgase den Lungen von Kindern schaden und das Leben von Menschen verkürzen. Klar ist inzwischen auch, dass Feinstaub die Hauptursache dafür ist. Doch Feinstaubgrenzwerte sind das Papier nicht wert, auf dem sie geschrieben sind: In vielen Städten werden sie permanent überschritten, ohne jegliche Konsequenzen.

Auch eine Vorschrift für Rußfilter wird es in absehbarer Zeit nicht geben. Selbst auf simple Maßnahmen wie eine steuerliche Förderung von Pkw mit Rußfiltern - seit Jahren angekündigt - kann man sich in Deutschland nicht einigen. Ein gesundes Wachstum deutscher Autokonzerne ist eben wichtiger als ein gesundes Wachstum von Kinderlungen.

Lesen Sie dazu: Autoabgase behindern Lungenentwicklung

Mehr zum Thema

20-Jahres-Vergleich

Auch Kinder mit Typ-1-Diabetes kommen früher in die Pubertät

Klimawandel

Fruchtsaft schadet Nieren bei großer Hitze

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen
Lesetipps
Eine warme Beleuchtung sorgt im Empfangsbereich für eine angenehme Atmosphäre.

© Javier De La Torre / Westend61 / picture alliance

Praxiseinrichtung

Licht an! Die richtige Beleuchtung in der Arztpraxis

Neue Testmethoden für das Darmkrebsscreening, sind ein Multitarget-Tests (mtFIT) von Team um Dr. Thomas Imperiale, der neben Hämoglobin eine Reihe methylierter DNA-Marker (LASS4, LRRC4, PPP2R5C und ZDHHC1) nachweist und ein Test über zellfreie Tumor-DNA (ctDNA) vom Team um Dr. Daniel Chung, der bestimmte Tumormutationen wie KRAS und APC erkennt, ebenso ungewöhnliche Methylierungen und auffällige Fragmentierungsmuster.

© appledesign / stock.adobe.com

Bessere Sensitivität als FIT

Neue Tests spüren Darmkrebs recht präzise auf