Krebs-Patienten vertragen Pemetrexed gut

BARCELONA (rom). Bei den etwa zwei Dritteln der Patienten mit Bronchialkarzinom, für die eine zweite Chemotherapie erforderlich wird, ist Pemetrexed die Therapie der Wahl. Dies hat Professor Nasser Hanna aus Indianapolis beim Welt-Lungenkrebs-Kongreß in Barcelona gesagt.

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Nasser stützt seine Aussage auf die Daten der Zulassungsstudie für Pemetrexed (Alimta®) in der Indikation für die Zweitlinientherapie von Patienten mit fortgeschrittenem NSCLC (nichtkleinzelligem Bronchial-Ca).

In dieser Studie hatte das Medikament bei der Wirksamkeit gleich gut wie Docetaxel abgeschnitten: Die Ansprechraten lagen bei etwa neun Prozent, die Ein-Jahres-Überlebensrate betrug 30 Prozent. Doch bei der Verträglichkeit schnitt Pemetrexed nach Angaben von Hanna deutlich besser ab.

Bei den nicht-hämatologischen unerwünschten Wirkungen wurden die größten Unterschiede bei Alopezie festgestellt: Knapp 38 Prozent der Docetaxel-Behandelten litten darunter, in der Pemetrexed-Gruppe nur etwa sechs Prozent, wie es auf einer Veranstaltung des Unternehmens Lilly hieß.

Weitere hochsignifikante Unterschiede bestanden bei den hämatologischen unerwünschten Nebenwirkungen, vor allem für Neutropenien. Die daraus abzuleitenden Konsequenzen - stationäre Behandlung und die Therapie mit Blutwachstumsfaktoren - waren unter Pemetrexed seltener erforderlich.

Hanna stellte die Pemetrexed-Studie auch in den Kontext anderer wichtiger randomisierter Second-line-Chemotherapiestudien. "Das unter Pemetrexed erreichte Überleben entspricht den besten Ergebnissen, die mit Docetaxel erzielt wurden", so Hanna, "und fiel besser aus als unter lediglich bester supportiver Versorgung."

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