Krebsinstitut für Rauchverbot in der Gastronomie
HEIDELBERG (dpa). In Bars, Diskotheken sowie Raucherabteilen und Bistros von Fernzügen ist die Belastung durch Tabakrauch hoch. Das hat eine Studie des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) Heidelberg bestätigt.
Das DKFZ nahm für die Studie nach den Kriterien der Weltgesundheitsorganisation (WHO) in Innenräumen von Gastronomiebetrieben und Fernzügen 100 Luftmessungen vor. In der Gastronomie wurden im Durchschnitt 200 Mikrogramm, in Diskotheken sogar über 600 Mikrogramm lungengängiger Partikel pro Kubikmeter gemessen.
"Vor allem in der Gastronomie sind etwa eine Million Arbeitnehmer als Passivraucher Belastungen ausgesetzt, die in anderen Branchen das Tragen von Atemschutzmasken erforderlich machen würden", so Dr. Martina Pötschke-Langer.
Zusammen mit 50 weiteren Gesundheitsorganisationen fordert das DKFZ deshalb ein Bundesgesetz, das nicht nur in öffentlichen Einrichtungen und an Arbeitsplätzen, sondern auch in der Gastronomie generell ein Rauchverbot vorsieht.
Denn virtuell abgetrennte Nichtraucherzonen in Restaurants hätten sich als Mogelpackung erwiesen, so Pötschke-Langer. "Es entspricht den Regeln der Physik, daß sich die Giftstoffe in der gesamten Raumluft ausbreiten."
Weitere Informationen des DKFZ: www.tabakkontrolle.de