Leflunomid verringert bei Psoriasis Gelenk- und Hautsymptome

BÜHL (hsr). Zur Behandlung von erwachsenen Patienten mit aktiver Psoriasis-Arthritis ist vor kurzem erstmals ein orales DMARD (Disease Modifying Antirheumatic Drug) zugelassen worden: Leflunomid, bisher nur bei rheumatoider Arthritis angewendet, verringert nach den Ergebnissen einer placebokontrollierten Studie sowohl die Gelenksymptome als auch die Hautveränderungen signifikant.

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Eine Psoriasis-Arthritis entwickeln zwischen sieben und 31 Prozent der Patienten mit Schuppenflechte. Bei drei Vierteln von ihnen manifestiert sich die Erkrankung zunächst auf der Haut, zehn bis 15 Prozent bekommen Arthritis und Effloreszenz zur selben Zeit, bei zehn Prozent beginnen die Symptome zunächst an den Gelenken und erst später auf der Haut.

Da die Proliferation der T-Lymphozyten ein entscheidender Faktor bei der Erkrankung ist, sieht Professor Joachim-Peter Kaltwasser aus Frankfurt am Main Leflunomid als sinnvolle Behandlungsoption an. Denn der Pyrimidin-Synthese-Hemmer verlangsamt nicht nur den entzündlichen Prozeß in den Gelenken, sondern bremst auch deutlich die starke Proliferation in der Haut, wie der Rheumatologe bei einer Veranstaltung des Unternehmens Aventis in Bühl berichtet hat.

Die Resultate der TOPAS (Treatment with Leflunomide in Psoriatic Arthritis)-Studie mit 188 an entzündlich aktiver Psoriasis-Arthritis erkrankten Patienten haben Kaltwasser und Dr. Diamant Thaçi, Leiter der klinischen Forschung an der Universitäts-Hautklinik in Frankfurt am Main, vorgestellt.

Die Studienteilnehmer erhielten 24 Wochen lang entweder Leflunomid (Arava®) oder Placebo, zum Start an den ersten drei Tagen zunächst 100 mg der Substanz, danach eine Erhaltungsdosis von 20 mg. Außer mit Lebensqualitäts-Scores und dermatologischen Zielparametern wie PASI (Psoriasis Area and Severity Index) wurden die Ansprechraten auf die Behandlung unter anderen über die PsARC (Psoriatic Arthritis Response Criteria) bestimmt.

In allen primären und sekundären Wirksamkeitsparametern war der Pyrimidin-Synthese-Hemmer nach Angaben von Kaltwasser und Thaçi Placebo signifikant überlegen. So nahmen die Gelenkbeschwerden mit der Substanz um 59, mit Placebo um 30 Prozent ab. Der PASI-Score besserte sich im Mittel mit Leflunomid um 22 Prozent, mit Placebo verschlechterten sich die Werte um 2,2 Prozent. Die hautbezogene Lebensqualität erhöhte sich mit der Substanz um 24 Prozent, mit Placebo gar nicht.

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