Kommentar
Mammografie, neu belichtet
Laut Ergebnissen einer schwedischen Studie senkt das Mammografiescreening die Inzidenz von tödlichem Brustkrebs auf 20 Jahre gesehen um rund die Hälfte. Dabei fällt der Großteil der Mortalitätsreduktion in die ersten zehn Jahre nach der Diagnose. Wenn das keine Nachricht ist!
Haben sich damit die Streitereien rund um das Für und Wider des Mammografiescreenings ein für alle Mal erledigt? Damit ist nicht zu rechnen. Für die Gesamtbilanz eines Screenings ist es nicht nur wichtig zu wissen, was mit jenen Frauen passiert, die eine zutreffende Diagnose erhalten. Es muss auch in die Analyse einfließen, wie viel Nutzen oder Schaden diejenigen zu erwarten haben, die teilnehmen, aber nicht am Zieltumor des Screenings erkranken. Im Fall des Mamma-Ca sind das die weitaus meisten Teilnehmerinnen.
Der aktuelle Jahresbericht des deutschen Mammografiescreening-Programms weist für 2016 einen Anteil entdeckter Brustkrebsfälle von 5,4 Promille und für Erstuntersuchungen von 7,7 Promille aus. Dem stehen fälschlich positive Befunde bei 3,6 Prozent der gescreenten Frauen gegenüber. Anders ausgedrückt:
Von sieben positiven Mammografiebefunden treffen sechs nicht zu. Das klingt nur bedingt nach einer geeigneten Screeningmethode, die durchaus erstaunlichen schwedischen Resultate hin oder her.
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