Manche Formen der Epilepsie sind autoimmun bedingt

ROSTOCK/BERLIN (dpa). Nach neuen Forschungsergebnissen kann bei einigen Patienten, bei denen der Epilepsieherd im Schläfenlappen liegt, eine Autoimmunreaktion die Ursache sein.

Veröffentlicht:

Dabei erkenne das Immunsystem körpereigenes Gewebe als fremd an und bekämpfe es, sagte Professor Rüdiger Köhling von der Universitätsklinik Rostock. Köhling ist einer der Organisatoren des 8. Europäischen Epilepsiekongresses, der bis Donnerstag in Berlin stattfindet. Man wisse aber zum Teil nicht, wogegen sich die Antikörper richten.

Allerdings sei bei diesen Patienten eine Therapie etwa mit Kortikoiden möglich, die das Immunsystem unterdrückten. Bislang hätten gerade diese Epilepsie-Arten häufig einen schlechten Verlauf, seien aber verbreiteter als bislang angenommen. Deshalb sei es wichtig, Studien darüber voranzutreiben.

Allgemein hat die Epilepsie-Therapie nach Angaben von Köhling in den vergangenen zehn Jahren erhebliche Fortschritte gemacht. 70 bis 80 Prozent der Patienten könnten beschwerdefrei leben. Entscheidend für den Erfolg der Epilepsie-Therapie sei unter anderem die Weiterentwicklung der Epilepsie-Chirurgie gewesen, die eine hohe Qualität erreicht habe. Auch die Medikamente hätten weniger Nebenwirkungen als früher.

Rund ein Prozent der Bevölkerung ist an Epilepsie erkrankt.

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

Inkretinmimetika

GLP-1: Wie aus dem kleinen Hormon ein Rockstar wird

Risikoanalyse

Komplikation nach Hernien-Operation: Wer ist gefährdet?

Lesetipps
Mehrkosten für die Entbudgetierung der hausärztlichen Versorgung seien Investition in den Erhalt der Praxen, betont Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach. 

© Michael Kappeler / dpa

Kabinett winkt GVSG durch

Lauterbach macht Hausarztpraxen Mut: „Jede Leistung wird bezahlt“

Brücke zwischen zwei Steilklippen. Auf der Brücke stehen zwei Menschen.

© Usman / stock.adobe.com

Aktuelle Forschung

Antikörper – die Verkuppler der Krebsmedizin

Heiße Nächte können nicht nur nervig sein. Sie gehen auch mit einem höheren Risiko für Schlaganfälle einher, so das Ergebnis einer Studie aus München und Augsburg.

© samuel / stock.adobe.com

Studie mit Daten zu 11.000 Schlaganfällen

Tropische Nächte sind offenbar ein Risikofaktor für Schlaganfälle