DIVI

Maske statt Tubus bei künstlicher Beatmung

Eine künstliche Beatmung per Tubus birgt die Gefahr von Komplikationen. Wann immer möglich werden daher extrakorporale Verfahren bevorzugt.

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HAMBURG (eb). Ist eine künstliche Beatmung erforderlich, versuchen die Ärzte heute eine Intubation möglichst zu vermeiden oder die Intubationszeit kurz zu halten.

Denn bei längerer Beatmung per Tubus kann es zu Lungenschäden, -entzündungen und Muskelschwäche durch Inaktivität kommen, teilt die Deutsche Interdisziplinäre Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (DIVI) anlässlich ihres Kongresses in Hamburg mit.

So könne es zum Beispiel nach wenigen Tagen zu Infektionen kommen.

20.000 Schwerkranke benötigen Beatmung per Tubus pro Jahr

Bei Schwerkranken ist diese lebensrettende Maßnahme jedoch oft nicht zu vermeiden. Fast 20.000 Patienten in Deutschland benötigen sie jedes Jahr.

Allerdings wird bei akutem Lungenversagen die Funktion der Lunge heute möglichst durch extrakorporale Verfahren wie die künstliche Lunge unterstützt oder ersetzt. Über eine spezielle Membran führt sie dem Blut Sauerstoff zu und entfernt Kohlendioxid.

In der Regel wird sie durch Pumpen angetrieben, um einen großen Anteil des Herzminutenvolumens über die Membran zu leiten.

Bei einigen Patienten kann damit eine Intubation ganz vermieden werden, etwa bei schweren vorbestehenden Lungenerkrankungen oder vor einer Lungentransplantation.

Aktuelle Studien belegen die Wirksamkeit. In einer Art biologischem Heilungsprozess hat die Lunge so die Möglichkeit, sich wieder zu erholen.

Indikation für eine künstliche Beatmung können Lungenentzündungen sein. Ob diese Therapie notwendig ist, prüfen Ärzte mit Blutgastests, Röntgen oder Computertomographie; auch der Allgemeinzustand des Patienten ist relevant.

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