KOMMENTAR

Mehr Aufklärung zu Hepatitis C!

Wolfgang GeisselVon Wolfgang Geissel Veröffentlicht:

Virushepatitis wird von Drogensüchtigen vielfach angesehen wie ein Schnupfen, weil die unmittelbaren Folgen der Infektion meist harmlos erscheinen. Hepatitis-C-Viren (HCV) verbreiten sich dabei unter Süchtigen rasant, und intravenöser Drogengebrauch ist heute in Deutschland die Hauptinfektionsursache dafür.

Nach Studiendaten sind bereits nach dreimonatigem Drogenspritzen 40 Prozent der Süchtigen mit HCV infiziert, mit fatalen Spätfolgen: Bis zu 20 Prozent der chronisch Infizierten erkranken binnen 20 Jahren an Leberzirrhose mit hohem Risiko für ein hepatozelluläres Karzinom.

Wenn jetzt das European Centre for Drug Monitoring angesichts der HCV-Bedrohung Alarm schlägt, gilt das auch für Deutschland. Es ist höchste Zeit, daß bei uns der Hepatitis C mehr Aufmerksamkeit geschenkt wird. Vor allem junge Menschen müssen besser als bisher über die Risiken aufgeklärt werden.

Die meisten Infizierten wissen zudem nichts von ihrer Erkrankung. Hier sind Hausärzte gefordert, bei gering erhöhten Leberwerten eine HCV-Diagnostik zu veranlassen. Denn werden Infektionen früh erkannt, dann haben Betroffene durch moderne Therapien eine gute Prognose.

Lesen Sie dazu auch: EU-Behörde warnt vor Epidemie mit Hepatitis-C-Virus

Kommentare
Vorteile des Logins

Über unser kostenloses Login erhalten Ärzte und Ärztinnen sowie andere Mitarbeiter der Gesundheitsbranche Zugriff auf mehr Hintergründe, Interviews und Praxis-Tipps.

Haben Sie schon unsere Newsletter abonniert?

Von Diabetologie bis E-Health: Unsere praxisrelevanten Themen-Newsletter.

Das war der Tag: Der tägliche Nachrichtenüberblick mit den neuesten Infos aus Gesundheitspolitik, Medizin, Beruf und Praxis-/Klinikalltag.

Eil-Meldungen: Erhalten Sie die wichtigsten Nachrichten direkt zugestellt!

Newsletter bestellen »

Top-Meldungen

ASCO-Jahrestagung

Brustkrebs-Prävention wird neu gedacht

Lesetipps
Die Erwartung bei vielen ist hoch, dass die Einnahme von Vitamin-D-Präparaten vor Erkrankungen schützen bzw. deren Verlauf lindern könnte. Allerdings lassen sich aus Beobachtungsstudien offenbar keine Kausalzusammenhänge ableiten. 

© Ben / stock.adobe.com / generated AI

Gastbeitrag

Nahrungsergänzungsmittel mit Vitamin D: Viel hilft nicht immer viel

„Man kann viel tun, aber nicht zum Nulltarif!“, sagt Professor Nicola Buhlinger-Göpfarth zum Thema Hitzeschutz.

© Jens Schicke, Berlin

Interview mit Hausärzteverbands-Chefin

Nicola Buhlinger-Göpfarth: Das sollten Hausarztpraxen in Hitzewellen beachten